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Produktion und Förderung

Trendmonitor Europa: Diese Landwirte investieren am meisten

am Mittwoch, 06.05.2015 - 18:34 (Jetzt kommentieren)

Trotz immenser Herausforderungen und Krisen liegt die Investitionsbereitschaft europäischer Landwirte auf einem hohen Niveau. Deutschland befindet sich dabei im Mittelfeld.

Die DLG überprüft in ihrem Trendmonitor zwei Mal im Jahr, wie es um die Investitionsbereitschaft der Landwirte in Europa steht. In der Umfrage enthalten sind Aussagen zur aktuellen Stimmung, der Geschäftsentwicklung, den wichtigsten Trends sowie den Zukunftserwartungen. Auch für das Frühjahr 2015 wurde ein Trendmonitor durchgeführt.

Platz 4: Frankreich

  • In Frankreich liegt die Investitionsbereitschaft bei 21 % und somit auf dem niedrigsten Niveau. Jedoch ist hier im Vergleich zum Herbst 2014 ein positiver Trend nach oben festzustellen.
  • Zuversichtlich sind die französischen Landwirte in ihren Erwartungen an die Geschäftsentwicklung. Hier hat sich vor allem die Lage der Marktfrucht- sowie Milcherzeuger verbessert.
  • Deutlich gestiegen ist die Investitionsbereitschaft der Milchviehhalter mit + 8% und die der Ackerbauern mit +6%. Allerdings bewegt sie sich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. So wollen nur 29% der Milcherzeuger, 15 % der Marktfruchterzeuger und 20 % der Schweinhalter in den nächsten zwölf Monaten Investitionen tätigen.
  • Aktuelle Themen in der französischen Landwirtschaft umfassen die Weichenstellungen in der Agrarpolitik, insbesondere die Umsetzung der EU-Agrarreform.

Platz 3: Deutschland

  • In Deutschland wollen laut Befragung 46 % der Landwirte investieren.
  • Darüber hinaus erwarten sie einen überwiegend stabilen Geschäftsverlauf. Die Preisspielräume sind aufgrund des weltweit umfangreich zu erwartenden Angebotes an Getreide, Milch und Schweinefleisch nach oben hin aber begrenzt. In der Milchproduktion ist erst für Jahresende mit Preisverbesserungen zu rechnen.
  • Investieren wollen in Deutschland 46 % der Ackerbauern, 47 % der Schweinehalter und 54 % der Milchviehhalter. Die Investitionsneigung in der Milchproduktion bleibt also stabil.
  • Deutsche Landwirte beschäftigt vor allem die Sicherung der gesellschaftlichen Akzeptanz und die zunehmenden Liquiditätsrisiken.

Platz 2: Polen

  • Bei den polnischen Landwirten geben 47% an, investieren zu wollen. Dieser Wert liegt zwar auf einem hohen Niveau, insgesamt aber nimmt die Investitionsbereitschaft in Polen ab.
  • Die Geschäftsaussichten der kommenden zwölf Monate sind eher verhalten, da der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest sowie das Importembargo Russlands die Stimmung trübt.
  • Mit Investitionsplänen tragen sich in Polen 50 % der Milchviehhalter, 47 % der Schweinehalter und 46 % der Marktfruchterzeuger. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Erweiterung der Kernbetriebszweige.
  • Im Fokus der polnischen Betriebsleiter stehen Themen wie steigende Umweltanforderungen für die Produktion sowie zunehmende Liquiditätsrisiken, bedingt durch das niedrige Preisniveau.

Platz 1: Großbritannien

  • In Großbritannien tragen sich 48% der Landwirte mit Investitionsplänen.
  • Die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung sind jedoch recht unterschiedlich. So zeigen sich die befragten Marktfruchterzeuger und Milchviehhalter weniger optimistisch, Schweinehalter hingegen sehen die Entwicklung günstiger. Letztere konnten die Schweinepreise entgegen dem europäischen Trend auf einem hohen Niveau halten und erwarten auch in den kommenden Monaten eine stabile Lage.
  • Vor diesem Hintergrund ist die Investitionsbereitschaft der Schweinhalter auch auf 63 % angestiegen. Bei den Milchviehaltern ist sie gesunken, jedoch wollen weiterhin 55 % investieren.
  • Die Landwirte in Großbritannien hoffen aktuell vor allem auf kommende Steuererleichterungen.

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