"Wir rechnen mit deutlichen Schäden im Wintergetreide. Die lange und harte Frostperiode im Februar ohne schützende Schneeauflage hat den Pflanzen stärker zugesetzt, als ursprünglich befürchtet", so Friedrich Schneider, Präsident des Hessischen Bauernverbands. Dort zeigen vor allem die Winterweizenbestände deutliche Blattschäden und Verbräunungen. Mit wärmerer Witterung wird sich zeigen, ob noch eine Wurzelerholung einsetzt. "Nach allem, was wir heute wissen, ist ein erheblicher Teil der Pflanzen jedoch bereits abgestorben", so der BV-Präsident Schneider.
Vor einem Umbruch sollte der Zustand der Pflanzen jedoch genau überprüft werden. Im Extremfall bleibt den Landwirten nur eine
Neuansaat mit Sommergetreide oder
Mais. Den Bauern könnten dadurch erhebliche finanzielle Nachteile entstehen, denn neben den Kosten der Neuansaat, bringt Sommergetreide wesentlich geringere Erträge.
"Der strenge Frost wird grundsätzlich dazu führen, dass Getreide in Europa knapp und teuer wird", erklärt Schneider. Höhere Preise seien abzusehen.
Verluste im Süden Brandenburgs
Aufgrund der geringen Winterhärte rechnen die Landwirte Brandenburgs mit überdurchschnittlichen Auswinterungsschäden bei
Gerste und Raps. Vor allem im Süden werden Verluste erwartet und eine Neuansaat wird notwendig.
Die hohen Grundwasserstände und Nassstellen erschweren jedoch die Arbeiten. Dies könnte zu Verspätungen bei der Frühjahrsaussaat führen und es muss dann auf andere Kulturen wie zum Beispiel Mais ausgewichen werden. Im letzten Jahr kam es bereits zu Verzögerungen der Frühjahrsbestellung aufgrund von Vernässungen. Ein Nichteinhalten des Saattermins führt meist zu Eintragseinbußen.
Die Auswinterungsverluste und die notwendige Nachsaat resultieren in einer steigenden Nachfrage nach Sommerung. Weil auch hier zur letzten Ernte ungünstige Witterungsbedingungen herrschten und die Saatgutvermehrung vergleichsweise gering ausfiel, könnte es zu Engpässen bei den entsprechenden Kultursorten kommen.
Lesen Sie in folgendem Artikel mehr zu Feldvorbereitungen im Frühjahr bei der aktuellen Vernässung...
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