
"Ich halte es für überhastet: Es sind keine Fachleute da, die Kapazitäten an Wärmepumpen werden nicht vorgehalten", sagt Frank-Rolf Roth Ingenieur für Anlagen- und Verfahrenstechnik gegenüber dem ZDF. Dazu kommt noch: "Sie verbrauchen zu viel Strom. Das bricht den Leuten finanziell das Genick." Dabei verdient Roth sein Geld eigentlich mit Wärmepumpen, sagt er im ZDF. Er plant und analysiert, ob sich Wärmepumpen in Alt- und Neubauten einbauen lassen. Grundsätzlich ist Roth natürlich ein Freund von Wärmepumpen. Aber das gilt nur für den Einbau in in gut oder zumindest mäßig gedämmten Häuser.
Wärmepumpen nutzen Luft, Wasser oder den Erdboden als Wärmequelle für die Heizung und sollen helfen, den Treibhausgasausstoß zu senken. Gewonnen wird die Wärme aus Umgebungsluft, Grundwasser oder dem Erdreich. Solange ein Teil des Stroms für den Antrieb der Wärmepumpe aus Kohle oder Gas stammt, läuft sie nicht klimaneutral. Doch eine Wärmepumpe erzeugt mit der gleichen Strommenge in der Regel mehr Wärme, als wenn man direkt mit Strom heizen würde.
Ein Maß für die Effizienz ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Die Jahresarbeitszahl gibt das Verhältnis zwischen zugeführter Energie (Strom) und der tatsächlich erzeugten Heizungswärme über die Dauer eines Jahres an. Dafür müssen beide Werte während des Betriebs über einen Strom- und einen Wärmemengenzähler gemessen werden. Daher lässt sich die tatsächliche Jahresarbeitszahl nicht im Vorhinein berechnen. Denn sie wird nicht nur von der Wärmepumpe allein, sondern auch von der Effizienz des gesamten Gebäudes und der individuellen Nutzung bestimmt.
Eine JAZ von 4 heißt nichts anderes als ein Gewinn der 4-fachen Wärmemenge aus einem Teil Strom. Bei einer Wärmepumpe mit 12 kWh Leistung werden 3 kWh Strom eingesetzt und 9 kWh Umweltwärme gewonnen. Je größer die Jahresarbeitszahl ist, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso niedriger sind die Betriebskosten. Wenn man die Gesamtleistung von 12 kWh durch den eingesetzten Strom (3 kWh) teilt, ergibt das 4 – das wäre dann die Jahresarbeitszahl.
Laut der Verbraucherzentrale NRW kommen die beliebten Luftwärmepumpen im Mittel auf eine JAZ von 2,8. Erdwärmepumpen schaffen immerhin schon 3,5 und Grundwasserwärmepumpen sogar 3,8.
Frank-Rolf Roth sagt dazu: "Wenn die Wärmepumpe eine schlechte Effizienz hat, wird es sehr teuer, weil Sie fast so viel an Strom verbrauchen, was Sie vorher an Gas oder Öl verbraucht haben. Und Gas und Öl sind immer noch viel günstiger als Strom, jedenfalls gerechnet auf die Kilowattstunde."
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