An den deutschen Importhäfen kostete Harnstoff (granuliert) Mitte November gut 300 Euro. Wie dlv-Marktexperte Dr. Olaf Zinke vom agrarmanager schreibt, waren das zwar rund fünf Euro höhere Spotmarkpreise als vor vier Wochen, jedoch 25 Euro niedrigere Preise als vor einem Jahr.
Am Weltmarkt sind die Preise im Oktober noch einmal leicht zurückgegangen. Den nachgebenden Weltmarktpreisen wirkte allerdings der ebenfalls nachgebende Euro entgegen, der die in US-Dollar abgerechneten Importe verteuerte. Der wichtigste internationale Indikatorpreis für Harnstoff am ukrainischen Schwarzmeerhafen Yuzhny ging von 260 US-Dollar je Tonne im September auf 255 US-Dollar im Oktober zurück.
Harnstoffpreise geben wieder nach
Die Kontraktpreise für den nachfolgenden Novembertermin lagen bei 260 US-Dollar je Tonne (fob) und damit etwas höher als im Oktober. Gleichzeitig kostete Harnstoff am Weltmarkt im Oktober etwa 22 Prozent weniger als vor einem Jahr. Für die nachfolgenden Termine ab Dezember liegen die Kontraktpreise allerdings schon wieder etwas niedriger bei 255 US-Dollar je Tonne.
Einige Analysten gehen vor den Hintergrund des anhaltend großen Angebots aus China und aus Nordafrika für die nächste Zeit eher von etwas schwächeren Preisen aus. Zudem ist die Nachfrage aus der Landwirtschaft vor allem in den USA derzeit sehr verhalten und spricht ebenfalls eher für schwächere Preise.
China exportiert weiter große Mengen Harnstoff
An den chinesischen Exporthäfen lagen die Angebotspreise (fob) im Oktober relativ unverändert zwischen 250 und 255 US-Dollar je Tonne. Dabei bleibt der chinesische Produktionsausstoß unverändert hoch und die Exporte sind höher als im bisherigen Rekordjahr 2014. Der größte Teil der chinesischen Exportverkäufe bei Harnstoff mit knapp 50 Prozent fließt nach Indien.
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