Wetterextreme infolge des Klimawandels, wie Hagel, Trockenheit oder Überschwemmungen, verursachen in Deutschland im Schnitt Ernteschäden von rund 511 Millionen Euro im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zur "Landwirtschaftlichen Mehrgefahrenversicherung" des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
285.000 landwirtschaftliche Betriebe betroffen
Die Zahlen gehen aus der Auswertung eines Zeitraums zwischen 1990 und 2013 hervor. Hierzulande gibt es etwa 285.000 landwirtschaftliche Betriebe, die von solchen Wetterextremen betroffen sein können, so der GDV. Und: Die Schadenssummen würden tendenziell steigen, heißt es in der Publikation weiter.
Klimawandel verändere Risikolage für Landwirte
Die Folgen des Klimawandels habe die Risikolage für die Landwirte nachweislich verändert. Dürren, Spätfröste oder Überschwemmungen können zu existenzbedrohenden Schäden führen. Allein 2003 habe eine Dürreperiode Ernteschäden in Höhe von 1,6 Milliarden Euro verursacht.
Das Problem dabei ist, dass sich gegen solche Risiken bislang zu wenige Landwirte versichert hätten. Der Grund: Für Pflanzen- und Tierversicherungen müssen Landwirte in Deutschland außergewöhnlich hohe Steuern zahlen – zum Teil 19 Prozent. In Frankreich, Spanien oder Italien werden dagegen auf diese Policen keine Steuern erhoben.
Auf Wettbewerbsnachteile der Landwirte aufmerksam machen
Ziel der Veröffentlichung sei es laut GDV, auf Wettbewerbsnachteile deutscher Landwirte gegenüber ihren Kollegen in anderen europäischen Ländern aufmerksam zu machen. "Denn für einen umfassenden und bezahlbaren Versicherungsschutz gegen Trockenheit und Hochwasser benötigen die Landwirte finanzielle Förderung durch den Staat." Diese Förderung sei in zahlreichen anderen Ländern üblich, in Deutschland bislang aber nicht
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