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Recht

Britischer Zuckerproduzent klagt gegen EU-Marktverwaltung

am Montag, 10.06.2013 - 07:13 (Jetzt kommentieren)

Brüssel/London - Der britische Zuckerhersteller Tate & Lyle beklagt einen Schaden durch die EU-Marktverwaltung. EU-Kommission verteidigt die Maßnahmen.

Die EU-Kommission sieht die Schwierigkeiten von Tate & Lyle aber außerhalb ihres Rechtsbereiches und berichtet, dass der britische Zuckerhersteller 2008 einen wichtigen Lieferanten von Zuckerrohr verloren habe.
 
Mauritius führe das Zuckerrohr inzwischen nicht mehr aus, sondern verarbeite es selbst zu Zucker. Dadurch seien Tate & Lyle rund ein Drittel seiner Rohstoffbasis weggebrochen, informierte die Kommission. Die Marktmaßnahmen der EU seinen dagegen vorgeschobene Probleme. Immerhin habe die Kommission auch die Einfuhren von Rohrzucker erleichtert und damit zusätzliche wirtschaftliche Aktivitäten gestattet.

Zuckerrohrverarbeitung benachteiligt?

Die Maßnahmen bevorzugten die Hersteller von Zucker aus Rüben, lautet der Vorwurf. Dabei seien 2011 in einer Verordnung die Umwandlung von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker ermöglicht und die Importe erleichtert worden, um das Zuckerangebot in der EU zu erhöhen, hält die EU-Kommission entgegen. Dennoch habe die Brüsseler Behörde aber den heimischen Rübenzucker einseitig gefördert und damit den Rohrverarbeitern einen Schaden zugefügt, beklagt Tate & Lyle. Während die Rübenverarbeiter Rekordergebnisse erzielten, sei bei den Rohrimporteuren nur noch Kurzarbeit möglich.

Gespaltene Lager bei Zuckerquoten

Die Kritiker gehen davon aus, dass im Fall von Engpässen in der EU die Einfuhrmöglichkeiten für Zuckerrohr verbessert werden müssen. Der Europäische Gerichtshof hat in Luxemburg eine Klage auf Schadenersatz zugelassen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos möchte den EU-Zuckermarkt nicht mehr von Brüssel aus steuern und das Quotensystem 2015 abschaffen. Die EU-Mitgliedstaaten wollen dagegen die EU-Zuckermarktordnung bis 2017 verlängern, das Europäische Parlament bis 2020.

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