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Hausbau und Flächenverbrauch

Einfamilienhäuser werden verboten – Traum vom Eigenheim am Ende?

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am Donnerstag, 29.06.2023 - 12:48 (2 Kommentare)

Der Traum vom Eigenheim könnte bald zu Ende geträumt sein. Zum einen bremsen die deutlich gestiegenen Kosten den Neubau von Häusern spürbar. Mittlerweile sind es jedoch immer mehr Städte und Gemeinden, die den Bau neuer Einfamilienhäuser nicht wollen. Das hat verschiedene Gründe..

Siedlung.

Die Stadt Münster hat für die Umsetzung seiner Pläne einen „klimagerechten Bauleitfaden“ entwickelt. Danach soll es in Neubaugebieten in der Regel nur noch Mehrfamilienhäuser geben. „Es werden keine freistehenden Einfamilienhäuser vorgesehen“, heißt es im Papier.

Gerd Franke ist bei der Stadt für die Stadterneuerung zuständig. Er sagt, der Fokus müsse ganz klar auf Reihen- und Mehrfamilienhäuser gelegt werden, um die Stadt für die Zukunft aufzustellen.

„Wir machen das insbesondere aus Klima- aber auch Umweltschutzgesichtspunkten, weil ein freistehendes Einfamilienhaus relativ viel Fläche verbraucht“, sagt Franke auf tagesschau.de

Münster, Hamburg, Wiesbaden …..

Das freistehende Einfamilienhaus steht aber schon länger in der Kritik, meint jedenfalls die tageschau. Der Grund: Es braucht viel Platz, bietet aber nur vergleichsweise wenigen Menschen Wohnraum. Deshalb gibt es in Deutschland in anderen Kommunen schon ähnliche Regelungen wie in Münster.

In Hamburg-Nord zum Beispiel, wo seit 2020 kein neues Einfamilienhaus mehr errichtet werden darf. Auch in Wiesbaden soll beschlossen werden, dass pro Hektar Land eine Mindestwohnungsdichte herrschen soll. Diesen Beschluss könnten dann nur noch Mehrfamilienhäuser realisieren, berichtet das Handelsblatt.

Auch in Euskirchen beschäftigt sich der Stadtplaner Dietmar Strick mit zukunftsfähigem Wohnen. Auch er hält die Idee für die Stadt für sinnvoll, heißt es auf tageschau.de.

Bebauungspläne regeln das – ohne Diskussion

Doch viele Menschen sehen die Sache anders: Als bekannt wird, dass die Stadt Münster den Neubau von Einfamilienhäusern einschränken will, brach auf Twitter ein Sturm der Entrüstung los. „Das Bauen wird in Deutschland seit Jahren systematisch verteuert, was für viele faktisch wie ein Verbot von Einfamilienhäusern wirkt“, schreibt dort ein Nutzer.

In welchen Städten und Gemeinden bereits jetzt solche Bauverbote gelten, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Grund: Die Kommunen regeln das über ihre Bebauungspläne. Über diese dringt jedoch wenig nach außen.

„Das ist auch die Hoffnung der Gemeinden: Wenn die Öffentlichkeit nichts von den Änderungen an den Bebauungsplänen erfährt, können auch keine Diskussionen darüber geführt werden“, glaubt der Münchner Merkur.

Auch Ökonomen und Immobilien-Experten sehen Verbote überwiegend kritisch. Schließlich hält ein Bauverbot niemanden auf, einfach im Nachbarort zu bauen, wo es ein solches Verbot nicht gibt.

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