
Eon will, „juristisch mit einer Klage wegen unlauteren Wettbewerbs gegen die Stadtwerke Castrop-Rauxel vorgehen“, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Eine Eon-Sprecherin sagte, dass es vor dem Landgericht Bochum am 21. März einen mündlichen Verhandlungstermin geben werde.
Die Stadtwerke hatten Tausenden Kunden mit Preisgarantie gekündigt. Diesen wurde geraten, sich in die Grundversorgung bei Eon fallen zu lassen. Allen Kunden, denen die Kündigung ins Haus geflattert ist, haben die Stadtwerke als Alternative einen Liefervertrag zu den neuen Konditionen offeriert. Die Kilowattstunde Strom kostet bei dem Regionalversorger ab 01. Januar in der Grundversorgung 69,99 Cent. Für die Kilowattstunde Gas werden 20,99 Cent fällig.
Sollten die Stadtwerke wieder günstigere Preise anbieten können, dann könnten die Kunden automatisch zurückwechseln, hieß es. Der Energiekonzern Eon warf den Stadtwerken Castrop-Rauxel vor, „Kunden in der Krise als reine Verschiebemasse“ zu sehen, berichtete berichten das Online-Portal „Energie und Magement“ (E&M). EON will sich als Grundversorger gegen diese Praxis vor Gericht wehren. Rund 4.700 Kundinnen und Kunden hatten die Stadtwerke Castrop-Rauxel zum 1. Januar an den Energieriesen als Grundversorger abgeben.
Filip Thon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eon Energie Deutschland GmbH, spricht von „gesellschaftlich höchst fragwürdigen Geschäftspraktiken“. Mit ihrem Verhalten entzögen sich die Stadtwerke nicht nur der Verantwortung für die Gesellschaft, sondern brächten auch ein „Kundenverständnis zum Ausdruck, welches Kunden in der Krise als reine Verschiebemasse betrachtet“, sagte Thon gegenüber E& M.
Auch EON erhöht die Strompreise im März kräftig
Ab März 2023 müssen allerdings auch die Kunden von Eon mit mehr für Strom bezahlen. Nach Berichten der „Westfälischen Rundschau“ (wr.de) zieht der Energieversorger die Preise kräftig an. EON verdoppelt Strompreise in mehreren Tarifen zum 1.März. Bis Januar hatte der der Essener Eon-Konzern seine Strompreise jedoch nicht angehoben.
Nun steigen die Preise zum 1. März dafür umso stärker: Im Stromtarif “Strom stabil” müssen die Kunden ab 1. März 2023 stolze 23,18 Cent mehr für eine Kilowattstunde Strom zahlen. Im Tarif “Eon Strom” sind es sogar 25,7 Cent mehr pro kWh, berichtet die WR. Die betroffenen Kunden muss der Energiekonzern über diese Maßnahme schriftlich informieren – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Stromkunden haben in dieser Situation ein Sonderkündigungsrecht und können ihren Anbieter wechseln.
Für den Raum Essen liegt der EON-Verbrauchspreis ab März zwischen 40,7 Cent und knapp 44,7 Cent je KWh. Eon-Kunden in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mussten bereits ab Januar 48,06 Cent/kWh zahlen. Damit ist EON aber immer noch deutlich günstiger als die StadtwerkeCastrop-Rauxel und andere Versorger.
Nach den Erhebungen des Vergleichsportals Verivox mussten die Kunden in der Grundversorgung im Februar im Bundesmittel 45,05 Cent je kWh zahlen. Das sind aber 8,5 Cent mehr als die Strom-Versorger aktuell von ihren Neukunden (36,5 Cent) verlangen.
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