Den Angeklagten wurde vorgeworfen, von Januar 2018 bis August 2020 aus einem Futtermittelbetrieb in Garrel Getreide im Wert von insgesamt 1,7 Millionen Euro gestohlen zu haben. An dem bandenmäßig organisierten Diebstahl waren drei Angehörige einer Zirkusfamilie und vier Mitarbeiter des Futtermittelbetriebes beteiligt. Sie stahlen das Getreide nachts mit Lkw aus der Futtermühle in Essen (Oldenburg) und verkauften es weiter.
Vor Gericht legten alle Angeklagten ein Geständnis ab. Die höchste Haftstrafe verhängte das Landgericht Cloppenburg heute gegen das 73-jährige Oberhaupt der Zirkusfamilie K.: Der Angeklagte erhielt 5 Jahre Freiheitsstrafe wegen schweren Bandendiebstahls in 477 Fällen. Sein Sohn (48) und sein Enkel (27) wurden zu je 4 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Beiden konnte eine Beteiligung in 316 Fällen nachgewiesen werden.
Verurteilter muss 1,6 Millionen Euro zurückzahlen
Den vier Mitarbeitern des geschädigten Futtermittelbetriebes wurde in 185 bis 282 Fällen eine Beteiligung an dem Getreideklau nachgewiesen. Sie erhielten Haftstrafen zwischen 2 Jahren und 8 Monaten beziehungsweise 3 Jahren und 3 Monaten.
Wie ein Sprecher des Gerichts gegenüber agrarheute mitteilte, entsprechen die Strafen weitgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Keiner der Angeklagten war zuvor vorbestraft.
Gegenüber dem Hauptangeklagten wurde zudem die Einziehung von 1,6 Mio. Euro angeordnet, die er durch den bandenmäßigen Diebstahl zu Unrecht erlangt haben soll. Auch die übrigen Verurteilten müssen – allerdings geringere – Summen zurückzahlen.
Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Es kann innerhalb einer Woche Revision beantragt werden.
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