Der US-Richter Vince Chhabria, bei dem viele Sammelklagen gebündelt sind, machte gestern in San Francisco den Weg für einen möglichen Prozess gegen Monsanto frei.
In ihrer Gesamtheit betrachtet sei die Beweislage zwar vermutlich zu zweideutig, um den klaren Schluss zuzulassen, dass Glyphosat, wie von den Klägeranwälten behauptet, Lymphdrüsenkrebs verursache, heißt es in der Begründung des Richters. Doch seien genug Einschätzungen von Experten vorgetragen worden, die die Argumentation der Kläger insoweit stützten, dass ein Gerichtsprozess angemessen sei.
Etliche Klagen anhängig
Für Bayer und Monsanto nehmen die Rechtsrisiken damit deutlich zu. Allein bei Chhabrias Gericht im nördlichen Bezirk San Franciscos geht es um mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern.
Zudem gibt es noch etliche Verfahren in den USA, die nicht als Sammelklagen gestaltet sind. Der erste Prozess gegen Monsanto hatte erst kürzlich begonnen - ebenfalls in San Francisco.
Kläger liegt im Sterben
Die dabei verhandelte Klage des 46-jährigen Dewayne Johnson, bei dem 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, wurde anderen Fällen vorgezogen, weil der Mann bereits im Sterben liegt. Johnson macht Monsantos Roundup für sein tödliches Leiden verantwortlich und wirft dem neuerdings zu Bayer gehörenden US-Unternehmen vor, die Gefahren des weltweit verbreiteten Wirkstoffs Glyphosat verschwiegen zu haben.
Monsanto weist die Vorwürfe energisch zurück.
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