Nach einem Bericht des NDR ist Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) in Berlin vorstellig geworden, um weitere Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) zu kaufen.
Insgesamt hat die BVVG in Mecklenburg-Vorpommern derzeit noch rund 41.000 ha landwirtschaftliche Fläche und 750 ha Wald zu privatisieren.
Backhaus will vor allem Flächen kaufen, die in Wasserschutzgebieten liegen oder an Gewässer angrenzen.
25 Millionen Euro für Flächenkäufe?
Backhaus will durch die Übernahme der Flächen in Landeseigentum möglichen Bodenspekulationen vorbeugen. Die Nutzflächen sollen bevorzugt an Junglandwirte und Start-ups vergeben werden, die eine ökologische Nutzung anstreben, berichtet der NDR.
Mecklenburg-Vorpommern ist schon jetzt der größte Flächeneigentümer im Land. Der Flächenkauf würde für die Landeskasse nicht ganz billig. Die BVVG veräußerte 2018 rund 2.600 ha in Mecklenburg-Vorpommern zum durchschnittlichen Kaufpreis von etwas über 23.000 Euro/ha. Der NDR berichtet, dass für die von Backhaus gewünschten Flächen somit rund 25 Mio Euro fällig würden, was zum bisherigen Preisniveau etwa 1.000 ha landwirtschaftlicher Fläche entsprechen würde.
Pachtfläche nur für Biobetriebe ausgeschrieben
Gestern hatte die Landesniederlassung der BVVG in Mecklenburg-Vorpommern mit der Unterzeichnung eines Pachtvertrages im Landkreis Rostock Land ein gemeinsames Pilotprojekt der BVVG mit dem Schweriner Agrarministerium auf den Weg gebracht.
Dabei wurde östlich von Neubukow ein Los in Größe von circa 32 ha Ackerland für einen beschränkten Bieterkreis ausgeschrieben. Lage und Zusammenstellung der Flurstücke des Loses, die Bewirtschaftungsauflagen zum Trinkwasserschutz und die Pachtdauer waren vorab mit dem Ministerium und dem für die Wasserversorgung im Bereich Kühlungsborn zuständigen Zweckverband abgestimmt worden.
An der Ausschreibung konnten sich ausschließlich ökologisch/biologisch wirtschaftende Betriebe beteiligen. Den Zuschlag für die sechsjährige Pacht erhielt die Landhof Roggow GmbH.
„Mit diesem Pilotprojekt leistet die BVVG einen wesentlichen Beitrag zur möglichst schnellen Verringerung des Nitrateintrages in das Grundwasser“, betont der Leiter der BVVG- Landesniederlassung Mecklenburg-Vorpommern, Johann Jakob Nagel. Ein zweites, ähnlich gelagertes Pilotprojekt befinde sich derzeit in der Abstimmungsphase mit dem Ministerium in Schwerin.
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