Die Bayer-Tochter Monsanto ist im ersten Prozess wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken seines Herbizids Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat zu einer hohen Schadensersatzzahlung verurteilt worden.
Die Geschworenenjury des zuständigen Gerichts in San Francisco ordnete laut US-Medien am Freitag (Ortszeit) nach dreitägigen Beratungen an, dass das Unternehmen dem Krebs-Opfer Dewayne Johnson insgesamt 289 Millionen Dollar (253 Mio Euro) zahlen muss. Das Unternehmen habe nicht ausreichend vor den Risiken seines Produkts gewarnt.
Die EU-Kommission hatte die weitere Zulassung für fünf Jahre Mitte Dezember nach Zustimmung der Mitgliedsstaaten - auch Deutschlands - beschlossen. Daran wird sich laut Komission auch nichts ändern.
Monsanto will Berufung einlegen
Der 46-jährige Johnson, bei dem 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, hatte Monsantos Roundup für sein tödliches Leiden verantwortlich gemacht und dem Saatguthersteller vorgeworfen, die Gefahren des Unkrautvernichters verschwiegen zu haben.
Die Jury sah das genauso und folgte nach einem vierwöchigen Prozess weitgehend der Argumentation der Klägeranwälte.
Monsanto kündigte jedoch den Berichten zufolge an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Das Unternehmen ist mit Tausenden ähnlichen US-Klagen konfrontiert. Es weist einen Zusammenhang zwischen Krebs und seinen Produkten zurück.
Bayer äußert sich irritiert über das Urteil
Der Chemiekonzern Bayer hat sich irritiert gezeigt über das millionenschwere Schadenersatzurteil gegen die neue Tochter Monsanto in den USA.
"Das Urteil steht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach kein Zusammenhang besteht zwischen dem Einsatz von Glyphosat und dem Non-Hodgkin-Lymphom", sagte ein Bayer-Sprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
Bayer-Aktie stürzt ab
An der Börse stürzte die Aktie von Bayer am Montagmorgen auf 86 Euro. Am Freitag wurde das Papier in Frankfurt noch mit 93,50 Euro gehandelt. Im Laufe des Montages fällt die Aktie weiter. 9:45 Uhr war sie nur noch 82,89 Euro wert.
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