Nachbarschaftsstreit um Solaranlage: Kein Ende in Sicht?

In Oberbayern wird es nie langweilig. Jetzt hat ein Rechtsstreit um eine Solaranlage zwischen Nachbarn neue Dimensionen angenommen. Der Kläger gibt an, dass ihn die Solarmodule des Nachbarn blenden. Eine Lösung muss her.

Seit Jahren fühlt sich ein Gärtner von den Solarmodulen seines Nachbarn gestört. Er gibt an, dass die Reflexion der Sonne durch die Module ihn blenden. Jetzt ist er damit vor Gericht gezogen. Rettung soll ein als Blendschutz fungierender Holzwall bringen und wieder Friede in die Nachbarschaft bringen. "Der Gärtner will einfach nur Geld haben von uns", meint Metzgermeister Rudolf Trinkberger, Besitzer der PV-Anlage, dazu.
Strom für den eigenen Betrieb
Seit gut 9 Jahren betreibt der Metzgermeister die Solaranlage auf seiner Wiese im oberbayerischen Palling. Mit dem erzeugten Strom versorgt er den eigenen Betrieb, bestehend aus Schlachterei, Gaststätte und Hotel. Die Fläche unter den Modulen lässt er dabei von Schafen beweiden. Eigentlich super.
Neues Gutachten gibt Kläger Rückenwind
Laut Trinkberger, hat sein Nachbar von Beginn an geäußert, dass die Module der Anlage ihn blenden. Gegen das zur Errichtung eingereichte Gutachten hat der Nachbar dann geklagt. Jetzt gibt es ein allerdings ein neues Gutachten zur Solaranlage. Dieses bestätigt, dass der Gärtner im Frühjahr und Herbst rund 15 Minuten durch die Module geblendet werde. Zumindest, wenn er vor seinem Haus steht. Das Gericht fordert jetzt Nachbesserung.
Holzwall als Übergangslösung
Da Rudolf Trinkberger seinen Betrieb mit Hackschnitzel beheizt, ist er auf die Idee mit dem Holzwall gekommen. Das Holz dazu stammt aus den eigenen Wäldern. Fünf Meter hoch und rund 50 Meter lang ist die hölzerne Barriere am Ende geworden. Allerdings ist diese nur eine vorübergehende Lösung. Nach zwei Jahren soll eine Hecke den Holzwall ablösen.
Eine Ende ist nicht in Sicht
Bürgermeister Franz Ostermaier hofft nun, dass endlich Frieden zwischen den Parteien und im Ort einkehrt. Seinem Wissen nach müsste das Gericht mit den ergriffenen Maßnahmen zufrieden sein. Doch weit gefehlt. Trinkbergers Nachbar hat bereits Beschwerde gegen "diesen Haufen" eingereicht. Er störe ihn. Der Gärtner fordert 180.000 Euro als Entschädigung. Ein Ende ist da wohl noch nicht in Sicht.
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