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Energiewende

Netzbau: Verzögerung erhöht Stromkosten für Landwirte

am Donnerstag, 04.01.2018 - 09:47 (Jetzt kommentieren)

Weil der Netzausbau zu langsam geht, müssen Landwirte mit höheren Stromkosten klar kommen. Dabei könnten wiederkeherende Zahlungen den Ausbau beschleunigen.

Landwirte brauchen für den bevorstehenden Netzbausbau höhere Entschädigungn. Das fordert der Deutsche Bauernverbandspräsident Joachim Rudwied in einem Schreiben an Kanzleramtsminister Peter Altmaier.

Weil der Netzausbau in Deutschland viel zu langsam geht, kostet diese Verzögerung die Netzbetreiber Milliarden Euros. So musste allein TenneT als einer der vier großen Netzbetreiber 2017 wegen unzureichender Leitungskapazitäten fast eine Milliarde Euro für sogenannte Noteingriffe ins Netz zahlen.

Weitere Folgen des zu langsamen Ausbaus: Medienberichten zufolge mussten Energiebetreiber am Neujahrstag 2018 gar Strom nach Frnkreich abgeben und dafür noch Geld zahlen. Das erhöht die Stromkosten für alle Verbraucher und für Landwirte massiv.

 

Wiederkehrende Zahlungen beschleunigen Netzausbau

Daher fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert die Politik erneut auf, die Anliegen der Grundeigentümer sowie der Land- und Forstwirte beim Netzausbau zu berücksichtigen.

Für das dauerhafte Bereitstellen ihrer Flächen sollten Netzbetreiber den Eigentümern zusätzlich zu den lediglich einmaligen Dienstbarkeitsentschädigungen wiederkehrende Zahlungen einräumen. Das werde laut Berufsstand die Akzeptanz bei den unmittelbar Betroffenen erhöhen und vor allem den Netzausbau beschleunigen.

Schneller Ausbau senkt Stromkosten

Nach diesen Zahlen kann schon ein um wenige Monate beschleunigter Netzausbau die jährlichen Aufwendungen für die Netzregulierung in Milliardenhöhe wesentlich reduzieren. Die vom DBV geforderten wiederkehrenden Zahlungen an die Grundeigentümer sind um ein Vielfaches niedriger und daher eine sinnvolle Investition für die Energiewende.

Darüber hinaus drängt der DBV auf, keine landwirtschaftlicher Flächen durch naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen für neue Leitungstrassen zu beanspruchen und bei den anstehenden Erdkabelgroßprojekten Bodenschutzaspekte zu berücksichtigen.

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