"Wir fordern die Bundesregierung auf, das Verfahren zur Änderung der Düngeverordnung sofort zu stoppen, da die Grundlagen für die Einschränkungen der Düngerverwendung auf den Daten eines fachlich unzureichenden Grundwassermessnetzes beruhen", erklärt die Qualitätsgemeinschaft für nachhaltige Düngung QDR e.V. den Start ihrer Online-Petition. Die Arbeiten an der Novelle dürften erst wieder aufgenommen werden, wenn ein Messnetz eingerichtet ist, dass korrekte und belastbare Daten für den wirklichen Zustand des Grundwassers im Einflussbereich der Landwirtschaft liefert, so die Forderung.
"Nitratmessnetz ist untauglich"
Die QDR ist der Meinung, dass die EU-Kommission den Zustand des Grundwassers in Deutschland deutlich schlechter bewertet hat, als es in Wahrheit der Fall ist. Der Grund: Die Bundesregierung habe ein untaugliches Nitratmessnetz eingerichtet. Die EU-Kommission hatte, so schreibt es die QDR, die deutsche Bundesregierung bereits 2002 erstmals und dann bei allen nachfolgenden Nitratberichten wegen des deutschen Belastungsmessnetzes kritisiert. Neben der niedrigen Dichte der Messstellen (nur Finnland hat weniger Messstellen pro 1000 km2) wurde auch kritisiert, dass Deutschland nur eine Auswahl der schlechtesten Nitratmesswerte an die EU-Kommission übermittelt.
"Die Bundesregierung hat diese Kritik bis heute ignoriert. Sie hat weder dafür Sorge getragen, dass eine ausreichende Anzahl von Messstellen eingerichtet wurde (vielmehr wurden im Lauf der Jahre noch 20 Messstellen stillgelegt), noch dafür, dass die Messstellen für die Grundwasservorkommen in landwirtschaftlichem Einflussbereich repräsentativ sind", schreibt die QDR in seiner Erklärung.
Das wird gefordert:
- Die Bundesregierung soll die EU-Kommission über die falsche Berichterstattung im Nitratbericht informieren.
- Das Nitratmessnetz ist neu zu gestalten, so dass die Daten für ganz Deutschland repräsentativ sind.
- Bis dahin müssen die Forderungen der EU nach strengeren Maßnahmen zum Grundwasserschutz ausgesetzt werden.
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