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Update: Rindertötung auf Schiff in Spanien

Streit um die Tötung der 900 Rinder in Spanien – keine Blauzunge?

Limousinrinder
am Freitag, 05.03.2021 - 10:21 (2 Kommentare)

Die Tötung der 900 Rinder in Spanien verzögert sich. Die Schiffseigner wollen die Tiere nicht töten. Sie sagen, die Rinder haben gar keine Blauzungenkrankheit. Dasselbe gilt offenbar für ein zweites Schiff mit 1.700 Rindern, das bereits von Zypern nach Spanien unterwegs ist.

Seehafen

Die von den spanischen Behörden angeordnete Schlachtung von fast 900 Rindern, die seit zwei Monaten auf einem Frachtschiff im Mittelmeer umherirren, verzögert sich. Ursprünglich hatten die spanischen Behörden angekündigt, dass sie am Dienstag mit dem Töten der Tiere beginnen würden. Die Anwälte der Eigentümer des Schiffes Karim Allah verzögerten die Tötung der Tiere jedoch, indem sie ein offizielles Dokument anforderten, das die Keulung genehmigte und die Blauzungenkrankheit nachweist.

Die Schlachtung wurde von den Behörden als notwendig erachtet, nachdem spanische Tierärzte festgestellt hatten, dass die Tiere nicht mehr exportfähig seien. Die Besitzer argumentieren jedoch, dass die Beschwerden der Kühe behandelbar seien und sie an einen Ort gebracht werden sollten, an dem sie sich erholen könnten.

Tiere waren für den Transport in die Türkei bestimmt

Das Schiff war am 18. Dezember vom spanischen Hafen Cartagena ausgelaufen und hatte damals insgesamt 895 Rinder an Bord, die für den Export in die Türkei bestimmt waren. Die türkischen Hafenbehörden weigerten sich jedoch, die Tiere wegen des Verdachts auf Blauzungenkrankheit von Bord zu lassen. Nach einem zweiten fehlgeschlagenen Versuch, die Rinder in Libyen zu entladen, kehrte das Schiff nach einer zweimonatigen Odyssee in den spanischen Hafen Cartagena zurück.

Nach einer offiziellen Inspektion durch staatliche Tierärzte entschied der spanische Landwirtschaftsminister, die Tiere müssten getötet werden. Die Veterinäre beurteilten die Rinder als nicht geeignet für den Transport in ein anderes Land oder für eine Rückkehr nach Spanien.

Die Regeln für Kälbertransporte bei Blauzungenkrankheit lesen Sie hier auf agrarheute.

Nach Medienberichten handelt es sich bei den auf beiden Schiffen befindlichen Tieren um männliche Rinder zwischen 6 und 12 Monaten, vor allem der Rassen Limousin und Charolais.

Zweites Schiff mit 1.700 Tieren und den gleichen Problemen

Die Experten des spanischen Landwirtschaftsministeriums hatten bei der Ankunft des Schiffes 864 lebende Tiere an Bord gezählt. Zweiundzwanzig Kühe waren bereits auf See gestorben, zwei tote Tiere befanden sich bei der Ankunft der Karim Allah noch an Bord. Die Kadaver der gestorbenen Tiere waren während der Reise offenbar über Bord geworfen wurden, heißt es in dem Bericht der spanischen Veterinärbehörden.

Ein zweites Schiff, die ElBeik mit fast 1.800 Rindern, ist noch unterwegs. Es verließ Spanien ebenfalls im Dezember vom selben spanischen Hafen aus. Es lag zuletzt vor dem türkisch-zypriotischen Hafen von Famagusta vor Anker. Mittlerweile ist die Elbeik mit noch etwas mehr als 1.700 Rindern ebenfalls auf dem Rückweg nach Spanien. Auch der Elbeik wurde in der Türkei die Entladung verweigert, da befürchtet wurde, dass die Tiere die Blauzungenkrankheit haben, die bei Rindern Lahmheit und Blutungen verursacht, den Menschen jedoch nicht betrifft.

Die spanischen Behörden hatten zunächst angekündigt, dass sie am Dienstag mit dem Töten des der Rinder des ersten Schiffs beginnen würden, wenn der Eigner die Tötung nicht selbst durchführt. In einer Erklärung am vorigen Samstag hatte das Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, wenn die Eigentümer der Karim Allah nicht selbst schlachten würden, dann müssten die spanischen Behörden „die Tiere gemäß den geltenden Vorschriften isolieren und schlachten“.

Das Ministerium hatte weiter mitgeteilt: „Es ist in erster Linie Sache des Reeders, die Tiere zu isolieren und zu schlachten." Sowohl die Eigentümer der Schiffe als auch die Anwälte der Reeder sagten den spanischen Medien jedoch, sie würden gegen die Entscheidung der Behörden kämpfen. Ihr Ziel sei es, den Tieren Zeit zu geben sich zu erholen und dann einen neuen Käufer zu finden, sobald die Ergebnisse der Blutuntersuchungen zur Blauzungenkrankheit vorliegen.

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