Wie die Zeitung Main-Echo berichtet, hat ein 55-jähriger Mann aus der Rhön in Unterfranken in Bayern im Jahr 2021 einen Traktor auf einem Bauernhof gekauft - diesen jedoch nie bezahlt. Nun kam es zur Gerichtsverhandlung wegen Betrugs.
Das Urteil fiel eher mild aus, so die Zeitung. Der wegen Betrugs Beschuldigte kam mit einer Bewährungsstrafe und einer Geldauflage davon.
Landmaschine gekauft: Geld nicht auf Konto überwiesen
Im September 2021 kaufte der Angeklagte auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Main-Spessart einen Traktor für 9.500 Euro. Dafür zahlte er 500 Euro sofort an. Der Rest sollte in den kommenden Tagen auf das Konto des Verkäufers überwiesen werden, wie die Zeitung aus der Anklage zitiert. Allerdings sei das übrige Geld niemals angekommen.
Laut Main-Echo schilderte der Anwalt die besonderen Umstände rund um die Straftat folgendermaßen: Eigentlich habe sein Mandant den Traktor ihn in Raten abzahlen wollen. Dann aber sei er wegen eines Verkehrsunfalls in finanzielle Probleme gekommen. Zudem sei zu dem Zeitpunkt auch noch seine Mutter verstorben.
Anzeige gegen Betrüger: Lüge bei Traktorkauf
Ihm sei klar, dass er dies dem Geschädigten hätte mitteilen sollen. Er habe jedoch niemals betrügen wollen und immer daran geglaubt, dass er den Traktor irgendwann bezahlen könne, berichtet die Zeitung von der Gerichtsverhandlung.
Als es schließlich zur Anzeige kam, habe der Angeklagte behauptet, er habe bereits 3.500 Euro bezahlt. Dies sei eine Lüge gewesen, so Main-Echo.
Freiheitsstrafe wegen hoher Betrugssumme und Vorstrafen
Vor Gericht zeigte er sich nun geständig, weshalb der Vertreter der Staatsanwaltschaft den Tatbestand des Betruges als erfüllt ansah. Er plädierte für eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Gründe seien vor allem die hohe Betrugssumme und die einschlägigen Vorstrafen des Angeklagten.
Sein Anwalt hingegen meinte, es handle sich hier nur um einen bedingten Vorsatz, wie die Zeitung berichtet. Erstens würden die Vorstrafen alle weit zurückliegen. Zudem habe sein Mandant durch die Kosten eines Unfalls und den Tod seiner Mutter den Überblick über seine Finanzen verloren, erklärte er laut Main-Echo.
Keine Verschleierung: Mildes Urteil für Traktor-Betrüger
Der Richter habe ein mildes Urteil erlassen, wie die Zeitung meldet: Elf Monate, mit einer Bewährungszeit von drei Jahren. Zudem muss der Angeklagte die Kosten des Verfahrens tragen und eine gewisse Summe an eine soziale Einrichtung bezahlen.
Der Grund für das sanfte Urteil: Der Richter habe berücksichtigt, dass die Vorstrafen bereits weit zurücklägen und ein volles Geständnis vorliege. Es habe sich hier auch nicht um eine professionelle Verschleierung der Tat gehandelt und die Landmaschine sei leicht auffindbar gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, wie Main-Echo erklärt.
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