Die EU-Bürger betrachten die europäische Landwirtschaft als wichtiges Thema, wissen aber nur annähernd über diese Bescheid. Sie betrachten es als legitim, dass ein erheblicher Anteil des europäischen Haushalts in Landwirtschaft und ländliche Entwicklung fließt. Was den Bekanntheitsgrad der GAP angeht, so haben bereits zwei Drittel der EU-Bürger davon gehört, allerdings fühlen sie sich nur teilweise informiert und kennen keine Details der Politik.
Diese Schlussfolgerungen hat eine Umfrage von TNS Opinion & Social im Auftrag der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung ergeben. Bei der Untersuchung wurden Europäer zur Neuausrichtung der GAP befragt. Die EU-Kommission hat die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage am Montag veröffentlicht.
90 Prozent unterstützen GAP
Über 90 Prozent (%) der EU-Bewohner unterstützen die wichtigsten Merkmale der neuen Geinsamen Agrarpolitk (GAP) wie gerechtere und gezieltere Beihilfen (92 %) und die Verknüpfung der Finanzhilfen für die Landwirte mit der Einhaltung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Verfahren (91 % sind für eine Ökoligisierung).
Rund um den Agrarhaushalt halten 45 % der Europäer den heutigen Anteil der Agrarausgaben von 40 % am EU-Haushalt für richtig. 26 % der Befragten finden die Zuwendungen der EU für Landwirte zu niedrig und 13 % zu hoch.
In Dänemark, Schweden und den Niederlanden kritisieren mehr als ein Drittel den EU-Agrarhaushalt, weil er zu hoch ist. In Spanien und Rumänien halten dagegen mehr als ein Drittel die Förderungen für unzureichend. Mit 16 % ist der Anteil der Befragten, die keine Meinung zum EU-Agrarhaushalt äußerten, relativ hoch.
Argument für Agrarbeihilfen: Lebensmittelherstellung
In Bezug auf die Sicherstellung der Versorgung der EU-Bürger mit Lebensmitteln wird dieser Aspekt in Finnland (73 %) geschätzt, während er in Kroatien (29 %) weniger Befürworter findet. 53 % der Deutschen nennen die Lebensmittelversorgung der EU-Bürger als wichtigstes Argument für Agrar-Finanzhilfen.
Viele haben von der GAP gehört
91 % der Europäer halten es für wichtig, wirtschaftlich schwache landwirtschaftliche Betriebe zu unterstützen, wenn sie aus klimatischen, gesundheitspolitischen oder wirtschaftlichen Gründen in Schwierigkeiten geraten, und beinahe jeder zweite hält diesen Grundsatz sogar für "sehr wichtig" (48 %).
64 % der EU-Bürger haben schon einmal von der Unterstützung der Landwirte im Rahmen der GAP gehört, acht Prozent kennen sie und ihnen sind Einzelheiten bekannt. 56 % kennen die GAP, jedoch keine Einzelheiten. In Deutschland beantworten 71 % die Frage, ob sie von der Unterstürtung für Landwirte gehört hätten, mit ja. In Dänemark sind es 87 %, Italien bildet das Schlusslicht mit 47 % Ja-Antworten. Der Mehrheit der Teilnehmer der EU (61 %) ist bekannt, dass die Einkommen in der Landwirtschaft niedriger sind als in anderen Wirtschaftszweigen.
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