
In der kanadische Provinz British Columbia kann es zu massiven Überschwemmungen, die den Zugang zum größten und wichtigsten Hafen des Landes in Vancouver versperren und den Handel unmöglich machen.
Durch heftige Regenfälle ausgelöste Schlammlawinen zerstörten mehrere Hauptverkehrsstraßen und töteten offenbar auch Menschen. Kanadische Behörden sagen, die Zahl der Todesopfer könnte steigen, weil noch Menschen vermisst werden.
"Was wir sehen, ist eine Naturkatastrophe", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz British Columbia. Mehrere Städte wurden vollständig abgeschnitten und mindestens eine berichtete, dass die Lebensmittel knapp wurden.
„In den Lebensmittelgeschäften ist nicht mehr viel übrig. Sie können einfach nicht auffüllen, es gibt keine Möglichkeit, durchzukommen“, berichtet die Canadian Broadcasting. Premierminister Justin Trudeau sagte, man werde alles tun, um kurzfristige Hilfe zu leisten oder beim langfristigen Wiederaufbau helfen, heißt es in einer Erklärung Trudeaus.
Viele Landwirte betroffen - Versorgung unterbrochen

Kanada hat am Mittwoch auch seine Luftwaffe eingesetzt, um British Columbia bei der Bewältigung der massiven Überschwemmungen zu unterstützen, die den Zugang zum größten Hafen des Landes versperrten und Tausende stranden ließen, wobei in den kommenden Tagen weitere Regenfälle erwartet wurden.
In der Nähe von Vancouver, in der Stadt Abbotsford ignorierten Bauern einen Evakuierungsbefehl und versuchten verzweifelt, ihre Tiere vor steigenden Gewässern zu retten, indem sie in einigen Fällen den Kühen Seile um den Hals banden und in höhere Lagen zogen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Eisenbahngesellschaften Canadian Pacific Rail und Canadian National Railway, die beiden größten Eisenbahnunternehmen des Landes, sagten, die Überschwemmungen hätten sie gezwungen, den Verkehr nach Vancouver, dem größten Hafen des Landes, einzustellen.
Neben der Belastung der Einwohner haben die Überschwemmungen auch das Verkehrsnetz der Region zerstört und die globalen Lieferketten unterbrochen, die bereits mit den Problemen COVID-19 verursachten Problemen zu kämpfen haben.
Keine Agrarexporte mehr aus Vancouver

Kanada gehört zur den größten Exporteuren von Getreide und Rapssaat aber auch von Schweinefleisch und anderen Agrarprodukten. Die Überschwemmungen haben einen Großteil des Transports von Weizen und Raps aus Kanada, einem der größten Getreideexporteure der Welt, vorübergehend zum Erliegen gebracht. Die Störung könnte auch die Kaliexporte treffen.
"Es gab enorme Schäden an Straßen, Brücken, Eisenbahnlinien, Wasseraufbereitungsanlagen, Deichen und Pumpstationen. Es gibt erhebliche Auswirkungen auf die Infrastruktur", sagte der Bundesminister für Notfallvorsorgung, Bill Blair, gegenüber der Canadian Broadcasting.
Blair sagte außerdem, die Luftwaffe werde dabei helfen, schwer betroffene Lieferketten und Infrastruktur zu räumen. Vancouvers Hafen bewegt täglich Fracht im Wert von 550 Millionen CAD (385 Millionen Euro), von Landwirtschaftsprodukten und Lebensmitteln hin zu Konsumgütern und Containern, die mit wichtigen Gütern gefüllt sind.
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