Der Konzern bestätigte gestern die geplante Schließung der Zuckerrübenfabrik in Strzyżów im Südosten des Landes. Laut dem Fachmagazin „farmer.pl“ gilt der Standort als das am wenigsten rentable der polnischen Südzucker-Werke. Die Fabrik befinde sich außerdem dicht an der Landesgrenze und in Nähe der Raffinerie eines Wettbewerbers. Die Rohstoffversorgung sei daher logistisch aufwändig und zudem wegen der Konkurrenz mit Unsicherheiten behaftet.
Der Standort soll bereits nach Abschluss der Kampagne 2018/19, also noch in diesem Jahr, seine Tore schließen. Damit werden noch vier polnische Zuckerraffinerien unter dem Dach der Südzucker AG verbleiben. Weitere Schließungen sind laut Südzucker in Polen vorerst nicht geplant.
Geringer Zuckerpreis ist Grund für Werksschließungen
Wegen der anhaltend niedrigen Zuckerpreise hatte die Südzucker AG Anfang Februar Restrukturierungsmaßnahmen und dabei bereits die Schließung der Zuckerfabriken im westfälischen Warburg sowie im brandenburgischen Brottewitz angekündigt. Weiterhin gab die französische Südzucker-Tochterfirma Saint Louis Sucre bekannt, die Produktion in zwei Werken einzustellen.
Die Öffnung des EU-Zuckermarktes und der damit verbundene Preisabsturz bei Zucker hat die Mannheimer Unternehmensgruppe, wie auch andere Zuckerunternehmen, in arge Bedrängnis gebracht. Im dritten Geschäftsjahresquartal 2018/19 verbuchte die Südzucker AG in ihrem Kernsegment einen Verlust von 85 Mio Euro; mit Blick auf das Gesamtgeschäftsjahr rechnen die Analysten mit einem operativen Verlust zwischen 150 Mio Euro und 250 Mio Euro.