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Absatzflaute bei Hofladen, Biokiste und Co: Kommt 2023 der Crash?

Bauernladen-Hofladen-Direktvermarkter-Bio

Die Kritik der Betreiber von Hofläden, Naturkostfachhändler und der Anbieter von Biokisten nimmt zu: Nach dem Boom im Jahr 2021 macht ihnen der Preisdruck der Supermärkte immer mehr zu schaffen. Doch wie sehen Landwirte die Lage? Das wollen wir in einer Umfrage erfahren.

am Mittwoch, 01.02.2023 - 15:00

Welche Perspektiven haben Direktvermarkter mit Hofladen, Biokiste und Co. in 2023?

Gute Perspektiven - das Geschäft wird weiter wachsen
9% (80 Stimmen)
Stabile Perspektiven - das Geschäft bleibt unverändert
13% (119 Stimmen)
Verhaltene Perspektiven - das Geschäft geht leicht zurück
28% (252 Stimmen)
Schlechte Perspektiven - das Geschäft geht deutlich zurück
29% (258 Stimmen)
Unklare Perspektiven - die Entwicklung ist unvorhersehbar
20% (176 Stimmen)
Stimmen gesamt: 885

Im Jahr 2022 schrumpfte der deutsche Bio-Markt erstmals in seiner Geschichte (Biomarkt in der Krise – Schuld der Verbraucher?). Zwar bleibt die Nachfrage nach Bio-Produkten weiter hoch, doch ändert sich das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK kürzlich feststellte, sind die Umsätze der Biosupermärkte innerhalb eines Jahres um gut 9 Prozent zurückgegangen, während sie bei Naturkostläden und Reformhäusern mit einem Minus von fast 34 Prozent regelrecht eingebrochen sind. Hofladenbetreiber und Anbieter von Biokisten verzeichnen in jüngster Zeit vermehrt Rückgänge in ihrer Geschäftstätigkeit.

Wie sehen Betreiber von Hofläden und Anbieter von Biokisten die Marktchancen?

Hofladenbetreiber Martin Weiberle aus Sachsenheim (Baden-Württemberg) sagte Ende Januar gegenüber den Stuttgarter Nachrichten, man sei auf dem Stand vor der Pandemie. Ein Vertreter des regionalen Kreisbauernverbandes Ludwigsburg-Heilbronn warnte in den Stuttgarter Nachrichten: „Als die Krise kam, gingen die Leute zum Bauern, später aber nicht mehr“. Landwirt und Direktvermarkter Peter Stinshoff erklärte gegenüber dem BR, die Absätze seien verhalten, es sei aber nicht mehr so schlimm wie im sehr dramatischen Sommer. Christian Supenkämer von der Isarland Biohandel GmbH, sieht leicht rückläufige Tendenzen am Markt, zeigte sich aber im BR positiv gestimmt. Wartelisten für Biokisten gebe es aber nicht mehr.

Wer warnt vor einem Einbruch des Marktes?

Gleichzeitig gibt es auch Stimmen, die vor einem Biomarkt in der Krise warnen. Alnatura-Geschäftsführer Prof. Götz Rehn warnte im September in der Süddeutschen Zeitung vor dem „schlimmsten Einbruch im Biomarkt seit 35 Jahren“ (Biomarkt in der Krise: Rehn sieht keine Chance für 30 Prozent bis 2030). Im Dezember 2022 hat die große Bio-Marktkette Basic Insolvenz angemeldet, will jedoch aus eigener Kraft wieder auf die Beine kommen (Biokrise verschärft sich: Große Bio-Marktkette ist insolvent).

Wie lange läuft die agrarheute-Umfrage?

Die agrarheute-Umfrage zu den Marktperspektiven für Hofläden, Biokisten und Co. läuft vom 1 bis 14. Februar 2023 und wird dann geschlossen.