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Verbraucherpreise

Aldi und Norma senken den Butterpreis

Ein Stück Butter mit einem Messer
am Dienstag, 08.09.2020 - 11:30 (Jetzt kommentieren)

Die Discounter Aldi und Norma haben den Butterpreis gesenkt. Der Schritt löst Verwunderung aus.

Mit Wirkung zum vergangenen Wochenende haben die Discounter Aldi Nord und Süd sowie Norma den Preis für ein 250-Gramm-Päkchen Butter der Eigenmarken von 1,40 auf 1,34 Euro reduziert. Marktbeobachter gehen davon aus, dass weitere Lebensmitteleinzelhändler bei der Preissenkung nachziehen werden.

Warum Aldi und Norma jetzt den Ladenpreis drücken, ist aus Sicht des Milcherzeugerverbandes Bayern (VMB) rätselhaft. Denn der Milchmarkt gibt dazu keinen Anlass, ganz im Gegenteil. Nach Angaben des Kieler ife Instituts für Ernährungswirtschaft ist der Fettwert der Milch seit Mai dieses Jahres kontinuierlich gestiegen. Der Buttererlös der Milch kletterte von 2,82 Euro/kg im Mai schrittweise um fast 25 Prozent auf 3,49 Euro/kg im August. Die Kurse an der Leipziger Terminbörse EEX lassen bis zum Jahresende weiterhin feste Notierungen erwarten.

Handel senkt den Ladenpreis - trotz höherem Einkaufspreis

Das gab den Molkereien in den monatlichen Kontraktverhandlungen mit dem Einzelhandel gute Argumente in die Hand. Laut VMB haben die Milchverarbeiter im August aufgrund des sehr stabilen Fettmarktes eine Preiserhöhung von 3,36 auf 3,46 Euro/kg Butter durchsetzen können. Dennoch hoben die Einzelhändler den Ladenpreis nicht an. Für den Kontrakt September konnten die Molkereien nochmals einen Zuschlag auf etwa 3,60 Euro/kg erzielen.

Insgesamt stieg der Einkaufspreis für den Handel innerhalb von zwei Monaten als um rund 25 Cent/kg Butter. Doch statt den Verbraucher zur Kasse zu bitten, reduzieren Aldi und Norma den Preis für den 250-Gramm-Ziegel um etwa den gleichen Betrag.

Und der Handel setzt sogar noch eins drauf: Markenbutter verschiedener Hersteller wird derzeit in Angebotsaktionen immer wieder deutlich unter dem Preiseinstiegsniveau der Eigenmarken des Handels angeboten. Am „marktwirtschaftlichen Sachverstand“ darf gezweifelt werden, schließt daraus der Milcherzeugerverband Bayern.

Hier geht es zu den aktuellen Notierungen für Milcherzeugnisse.

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