Am internationalen Markt für Düngemittel stiegen die Harnstoffpreise unerwartet kräftig. Die Nachfrage war größer als das Angebot. Infolge hoher Kohlepreise war die Harnstoffproduktion in China deutlich gedrosselt worden. Einige Produktionswerke hatten den Betrieb sogar eingestellt, da mit den hohen Energiekosten die Produktion unwirtschaftlich geworden war. Daraufhin hat sich Ammoniak ebenfalls verteuert. Die Nitratpreise bewegten sich ebenfalls nach oben. Und hierzulande hat der schwache Euro die Importe zusätzlich verteuert.
Der deutsche Düngemittelmarkt zeigt sich vor dem Hintergrund der sprunghaft gestiegenen Harnstoffpreise am Weltmarkt wie gelähmt. Es fanden kaum Umsätze statt, bestehende Aufträge wurden jedoch abgewickelt. Auch Importeure hielten sich aufgrund der unsicheren Marktlage mit Offerten zurück und boten kaum Harnstoff und Kalkammonsalpeter an.
Einige Handelsunternehmen hatten ihre Angebotspreise angesichts der anhaltend ungewissen Entwicklung sogar ausgesetzt. Anbieter, die noch auf Kontraktware aus den vergangenen Wochen zurückgreifen konnten, boten diese aber an. Das erklärt die örtlich vergleichsweise niedrigen Preise für Kalkammonsalpeter, der teils noch auf dem Preisniveau von Oktober 2016 vermarktet wurde. Handelsunternehmen berichteten vereinzelt von zunehmender Nachfrage nach Stickstoffdüngemitteln aus der Landwirtschaft, teils bereits für die Düngesaison 2018. Das waren jedoch Einzelfälle, es überwog nach wie vor Kaufzurückhaltung.
Mehr Informationen zu Absatz- und Preisentwicklungen bei Düngemitteln finden Sie im Markt Spiegel Düngemittel. Unsere Marktexperten behalten dort im Monatsrhythmus aktuelle Entwicklungen und Trends an den nationalen und internationalen Märkten für Sie im Blick.