Die Rapsölpreise können sich der Schwäche von Soja- und Palmöl widersetzen. Die jüngste Schätzung der EU-Kommission bestätigt die geringe Rapsernte in der EU-28, die zudem auch noch geringere Ölgehalte aufweist, so dass mit absehbar geringerem Rapsölangebot aus den EU-Mühlen zu rechnen ist. Gleichzeitig haben die europäischen Ölmühlen Mühe ihren Bedarf zu decken. Kontrakte können vom Handel nur schwer gedeckt werden und freie Ware wird so gut wie nicht offeriert. Das lässt den Rapsölpreisen wenig Spielraum nach unten. Fob Hamburg wurden am 31.08.2016 für Ware zur Lieferung im Oktober 745 EUR/t verlangt, Raffinate erzielten 790 EUR/t. Obgleich dieses Niveau verhältnismäßig hoch ist – vor einem Monat kostete Oktoberraffinat 747 EUR/t – wird nun wieder mehr gekauft. Biodieselhersteller stellen um von Palmölraffinat auf Rapsölraffinat und die Hoffnung, dass sich die Gebote mit der anstehenden Sojarekordernte in den Keller bewegen könnten, ist vorüber. Allerdings wird der Preisabstand zum Sojaöl immer größer und auch die Palmölpreise haben den Weg nach unten eingeschlagen, so dass die Wettbewerbsfähigkeit von Rapsöl gegenüber anderen Ölen schwindet. Am Kassamarkt macht sich dies bereits in der steigenden Nachfrage nach Sojaöl bemerkbar. An der Börse in Chicago haben die Sojaölnotierungen unter dem Druck sinkender Rohstoffkurse im Vergleich zur Vorwoche 3 % an Wert eingebüßt und erreichten am 30.08.2016 umgerechnet 646 EUR/t. Damit liegen die Kurse rund 100 EUR/t bzw. 17 % über Vorjahreslinie. Palmöl findet derzeit kaum Käufer, das hohe Niveau und das Ende der Sommerware in der Biodieselbranche vermindert das Interesse.
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