Zu diesen Ergebnissen kommt die Braugersten-Gemeinschaft e.V. in ihrem Erntebericht. Grundlage war die stichprobenartigen Auswertung von Erntemustern an den Landesanstalten für Landwirtschaft und den Landwirtschaftskammern.
Dabei basieren die veröffentlichten Durchschnittswerte auf den Analysenergebnissen der besonderen Ernteermittlung in den Ländern.
Wegen der sehr heterogenen Ernte hat sich die qualitative Beurteilung der Erntemengen stark verzögert.
Sehr hoher Eiweißgehalt
In Deutschland wurde auf 340.000 ha Ackerfläche Sommergerste angebaut. Dies entspricht in etwa der Anbaufläche des Vorjahres.
Bezüglich der Witterungsverhältnisse ist auf den sehr niederschlagsarmen Winter und die bereits im Frühjahr festgestellten höheren N-Min-Werte in den Böden einzugehen.
Beide Faktoren sowie eine oft späte Nachlieferung von verfügbarem Stickstoff in die Pflanze, sind für einen überdurchschnittlich hohen Eiweißgehalt in allen deutschen Anbaugebieten verantwortlich.
Mit einem Durchschnittseiweißgehalt von 11,2 % (10,1 % im Vorjahr) befinden sich in manchen Anbauregionen über 50 % der geernteten Sommergerstenmenge über dem von der Brauwirtschaft geforderten Optimalbereich
Mehr Braugerste als im Vorjahr
Mit 55,4 dt/ha (54,1 dt/ha im Vorjahr) liegt sowohl der Ertrag als auch die Sortierung mit durchschnittlich 92,4 % (91,6 % im Vorjahr) über den Prognosen.
Insgesamt rechnet die Braugersten-Gemeinschaft e.V. mit einem Braugerstenaufkommen von ca. 1,2 Mio. t. in Deutschland (Vorjahr: 1,13 Mio. t).
Bei den nach der Regenpause geernteten Mengen, ist der nicht immer gute phytosanitäre Zustand oft ein Kriterium für eine niedrige Selektionsquote.
Die Branche reagiert mit Zugeständnissen im Eiweißbereich auf die teilweise gravierenden qualitativen Mängel, die sich oft auch erst nach der Lagerung der Ernteware zeigen.
Die Hauptsorten, die sich 2017 im Anbau befanden, sind Avalon, Solist, Quench, Propino, Catamaran, Grace und RGT Planet.