Die Inflationsrate hat im Juni 2023 in Deutschland 6,4 % erreicht; das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im Mai. Die Lebensmittelpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 13,7 %.
„Nahrungsmittel sind nach wie vor der stärkste Preistreiber“, sagt dazu Ruth Brand, die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Egal ob Brot, Fisch oder Zucker: für viele Grundnahrungsmittel müssen die Verbraucher in diesem Sommer deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Und das, obwohl die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vormonat Mai sogar leicht (-0,2 %) nachgaben.
So viel mehr mussten die Verbraucher für Brot und Gemüse bezahlen
Laut Destatis waren Molkereiprodukte im Juni 2023 um 22,3 % teurer als im Vorjahresmonat. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren verteuerten sich um 19,4 %. Für Gemüse mussten die Verbraucher 18,8 % mehr zahlen als zwölf Monate zuvor, für Fisch um 18,5 % und für Brot und Getreideerzeugnisse um 18,3 %.
Da die Panikkäufe von Speiseöl im vergangenen Sommer zu einer kurzfristigen Preisspitze bei pflanzlichen Ölen und Fetten geführt hatten, waren Speisefette und Speiseöle im Juni dieses Jahres um 12,1 % günstiger als im Vorjahresmonat.
Die Preise für Molkereiprodukte bröckeln
Im Vergleich zum Mai haben die Nahrungsmittelpreise im Juni geringfügig nachgegeben. Molkereiprodukte waren im Juni 2023 um 1,8 % billiger als einen Monat zuvor. Hier wirkten sich unter anderem die bröckelnden Preise im Lebensmitteleinzelhandel für Milch, Butter und andere Milcherzeugnisse aus. Saisonal sanken die Preise für frisches Gemüse um 3,7 %. Fleisch und Fleischwaren waren hingegen um 0,6 % teurer als im Mai.
Heizöl um ein Drittel billiger als vor einem Jahr
Energieprodukte waren im Juni 2023 nur noch um 3 % teurer als im Juni des Vorjahres. Die Statistiker erklären das vor allem mit einem Basiseffekt: Die Energiepreise waren im vergangenen Jahr aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine stark in die Höhe geschossen.
Von diesem erheblichen Anstieg haben seither nur die Preise für leichtes Heizöl (- 36,5 %) wieder sehr viel abgegeben, während Strom, Erdgas und Kraftstoffe im Wesentlichen auf einem deutlich erhöhten Preisniveau verharren, aber auch nicht weiter steigen. Dazu trugen die vom Gesetzgeber beschlossenen Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme bei.
Laut Destatis war Erdgas im Juni 2023 um 20,8 % teurer als im Vorjahresmonat, Strom um 10,5 % und Fernwärme um 9,3 %. Kraftstoffe waren hingegen um 10,4 % günstiger.
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