Laut Zollstatistik führte die Volksrepublik in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres Agrargüter im Wert von umgerechnet 91,7 Mrd Euro ein; das waren 23,2 Mrd Euro oder 34 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings hatte die Corona-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2020 den internationalen Warenaustausch ausgebremst.
Chinas wichtigstes Importgut blieben Sojabohnen. Die Ausgaben für die verstärkt aus den USA bezogene pflanzliche Eiweißquelle legten im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 44 % auf rund 21,6 Mrd Euro zu; die Einfuhrmenge wuchs – wegen der deutlich höheren Weltmarktpreise – allerdings nur um 9 % auf 49,0 Mio t. Der wieder wachsende Schweinebestand dürfte der Hauptgrund für den höheren Sojabedarf Chinas gewesen sein.
Die chinesischen Einfuhren von Getreide und Mehl schnellten im Vorjahresvergleich sogar um 169 % auf 33,9 Mio t nach oben. Dabei hat sich der Bezug von Mais auf 15,3 Mio t mehr als vervierfacht; bei den Weizenimporten war ein Plus von 60 % auf 5,4 Mio t festzustellen.
Fleischimport zuletzt rückläufig
Auch die Fleischeinfuhren Chinas lagen in den ersten Monaten dieses Jahres auf Rekordniveau. Mittlerweile ist wegen gestiegener Tierbestände – vor allem bei Schweinen – allerdings eine deutliche Abkühlung festzustellen. Im Juni lag der Fleischimport insgesamt um 17 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats; bei Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen betrug das Minus 16 %.
Für die gesamte erste Jahreshälfte wird vom Zoll für den Fleischimport ein Zuwachs von fast 7 % auf 5,08 Mio t ausgewiesen, was zu einem Anstieg der Einfuhrrechnung um 6 % auf 14,0 Mrd Euro führte. Die Schweinefleischimporte samt Nebenerzeugnissen lagen mit 2,95 Mio t um knapp 5 % über dem Niveau der ersten Jahreshälfte 2020; bei Rindfleisch war ein Plus von 14 % auf 1,25 Mio t zu verzeichnen.
China importiert auch mehr Milchprodukte
China hat im ersten Halbjahr 2021 auch deutlich mehr Milchprodukte auf dem Weltmarkt zugekauft. Die Einfuhren nahmen im Betrachtungszeitraum um ein Drittel auf 2,17 Mio t zu. Hierbei stieg der Bezug von Milchpulver um gut ein Fünftel auf rund 900 000 t.
Für die gesamte Palette an Milcherzeugnissen zahlten die chinesischen Importeure 6,1 Mrd Euro; das waren rund 15 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2020.
Auch in vielen anderen Warengruppen nahmen die Einfuhren zu, darunter Speiseöle oder Zucker. Dagegen waren die chinesischen Importe von Aquaerzeugnissen um 29 % rückläufig und auch der Bezug von Bier und Wein vom Weltmarkt blieb um jeweils rund 7 % unter dem Vorjahresniveau.
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