
Die Dieselpreise fallen diese Woche deutlich unter ihre letzten Tiefstände. Am Donnerstag (04.05) kostete Diesel im Bundesmittel 1,590 Euro je Liter (Tagesdurchschnitt). Das zeigen die Daten des Branchendienstes benzinpreis-aktuell. Das ist der niedrigste Dieselpreis seit Dezember 2021 (also vor dem Ukraine-Krieg), als der Liter Diesel die Verbraucher ebenfalls weniger als 1,60 Euro kostete.
Die Preise variieren von Region zu Region mitunter erheblich. Am Donnerstag zahlten Verbraucher in einigen Regionen – vor allem im Ruhrgebiet – weniger als 1,50 Euro – doch auch anderswo lagen die Dieselpreise nahe an der Marke von 1,50 Euro – so etwa in Mannheim, Kassel, Aachen aber auch in Kiel. Am teuersten war der Diesel zuletzt im Süden, im Raum München.
Im Bundesmittel sind die Dieselpreise im Mai bisher um 3 Cent gefallen, im April waren es 9 Cent, im März 5 Cent und im Februar rund 10 Cent, um die Diesel billiger wurde.
Der Benzinpreis ist zuletzt deutlich weniger gefallen als der Dieselpreis. Super E10 kostetet am 04. Mai im Bundesmittel 1,772 Euro je Liter. Auch das ist zwar ein Rückgang von rund 1 Cent zum Vortag, die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten hat sich jedoch zuletzt immer weiter vergrößert.
Aktuell ist Diesel 18 Cent je Liter billiger als Super E10. Und der Druck auf die Preise für Diesel und auch für Heizöl bleibt hoch.
Rohölpreise massiv abgestürzt
Der Grund für die fallenden Dieselpreise: Die Rohölpreise sind ebenso wie die Gasölpreise (dem wichtigsten Vorprodukt für Heizöl und Diesel) in dieser Woche zweitweise um mehr als 10 % gefallen. Am heutigen Freitag können die Rohölpreise im laufenden Handel wieder zulegen, jedoch sind sie noch meilenweit von ihren den Preisen der Vorwoche entfernt.
Die Gründe für den Ölpreisverfall sind die wachsenden Rezessionsängste in den USA und Europa (und damit ein schrumpfender Dieselverbrauch im LKW-Verkehr), der bislang ausbleibende Nachfrageboom aus China und die weiteren Zinserhöhungen in den USA und in Europa. Analysten gehen davon aus, dass die Zinserhöhungen das Wirtschaftswachstum und damit die Ölnachfrage in nächster Zeit weiter begrenzen werden.
Brent-Rohöl wurde am Freitagmittag nur noch mit 73,89 USD pro Barrel gehandelt, das ist zwar ein Plus von 1,19 USD zum Vortag, jedoch dickes Minus von 6,54 USD zur vorigen Woche. Das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) notiert nur noch bei 69,68 USD pro Barrel und damit zwar 1,12 USD höher als am Vortag jedoch 7,1 USD billiger als vor einer Woche.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und Russland, wollen im Mai mit ihren freiwilligen Produktionskürzungen von rund 1,16 Millionen Barrel pro Tag beginnen, und es wird erwartet, dass diese die Ölpreise stabilisieren könnte.
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