
Das Interessante daran ist: Das Geld für die Preissenkung kommt nicht vom italienischen Steuerzahler. Nein. Die Energieunternehmen werden zur Kasse gebeten. Denn sie haben gut an den hohen Preisen verdient. Ein weiterer Teil kommt von den zusätzlichen Mehrwertsteuereinnahmen, die durch die sehr hohen Spritpreise in die Staatskassen geflossen sind. Das wäre auch für Deutschland eine schöne Idee. Damit wurde der Preis an den Zapfsäulen deutlich um 30,5 Cent pro Liter Benzin oder Diesel gedrückt.
Die Maßnahme soll zunächst einen Monat lang bis Ende April gelten. Und sie kann verlängert werden. Mitte voriger Woche wurde das Vorhaben bereits umgesetzt. Und: Die Preise an den Tankstellen purzelten deutlich. Nachdem Benzin und Diesel vor der Steuersenkung mehr als 2,20 Euro pro Liter gekostet hatten, ging es vorige Woche deutlich nach unten. An den meisten Tankstellen sind die Preise für Benzin und Diesel wieder auf das Niveau von vor dem Krieg in der Ukraine gefallen.
Benzinpreise zwischen 1,80 und 1,82 Euro standen etwa in der italienischen Hauptstadt wieder an den Zapfsäulen. Diesel, der in Italien noch etwas geringer besteuert wird, fiel stellenweise unter 1,80 Euro. In Deutschland kostete Diesel am heutigen Dienstag (29.03.) an den Tankstellen durchschnittlich 2,17 Euro je Liter, berichtet der Onlinedienst bezinpreis.de. Das sind rund 40 Cent mehr als in Italien.
Frankreich macht es so wie Christian Lindner es wollte
In Frankreich will man 15 Cent Rabatt auf den Liter Kraftstoff an der Tankstelle einführen. Das soll ab dem 01. April für mindestens vier Monate gelten. Der Rabatt soll allerdings nicht an den Preistafeln der Tankstellen sichtbar sein. Erst beim Bezahlen wird der Preisnachlass von 15 Cent pro Liter auf der Rechnung ausgewiesen.
Das ähnelt sehr dem Vorschlag des deutschen Finanzminister Christian Lindner – und bedeutet wohl auch sehr viel Bürokratie. Rund zwei Milliarden Euro, erklärte der französische Premierminister, wird der Tankrabatt kosten. Kritiker wenden indessen ein, dass der Rabatt von 15 Cent den französischen Staat überhaupt nicht zusätzlich belastet. Denn: In den letzen zwei Jahren wurde die Kraftstoffsteuer nämlich immer weiter erhöht. Die 15 Cent die man den Autofahren ab April zurückgibt, hat man ihnen vorher schon abgeknöpft.
Ende 2018 löste die Erhöhung der CO2-Steuern auf Benzin und Diesel massive Proteste der Gelbwestenbewegung aus. Viele Arbeitnehmer in ländlichen Regionen sind – wie in Deutschland auch – auf ihr Auto angewiesen. Bereits Ende vorigen Jahres hatte die französische Regierung wegen der hohen Energiepreise die Pendlerpauschale erhöht.
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