
Diesel kostete am Montag (02.05) an den deutschen Tankstellen im Schnitt wieder 2,06 Euro je Liter, berichtete der Onlinedienst bezinpreis.de. Die Preisspanne lag zwischen 2,02 und 2,25 Euro je Liter. Das sind 5 Cent mehr als in der Vorwoche, bei einer anhaltend sehr großen regionalen Preis-Spanne.
Leichtes Heizöl kostete die Verbraucher am heutigen Montag im Bundesmittel 138 Euro je 100 Liter. Das waren 7 Euro mehr als in der vorigen Woche. Doch auch bei Heizöl sind die regionale Preisunterschiede weiter sehr groß. Außerdem folgen weder Diesel noch Heizöl den am heutigen Montag wieder etwas nachgebenden Rohölpreisen.
Grund für die festen Dieselpreise ist die wachsende Sorge vor den dramatischen Folgen eines raschen europäischen und deutschen Ölembargos. Brent-Rohöl notierte im laufenden Handel bis Montagmittag bei 104 USD pro Barrel. Das waren zwar 4 USD weniger als am vorigen Freitag, jedoch knapp 4 Euro mehr als in der vorigen Woche. Das US-Leichtöl WTI wurde am Montag mit 101 USD gehandelt. Das waren ebenfalls 4 Euro mehr als vor einer Woche.
Die Erdgaspreise sind im Wochenvergleich ebenfalls gestiegen. Am wichtigsten europäischen Handelsplatz, dem Trading Natural Gas EU Dutch TTF, notieren die Erdgaspreise am Montag bei 97,4 Euro je Mwh und damit 7,40 Euro höher als in der vorigen Woche – als die Preise bei rund 91 Euro je MWh lagen.
Ölembargo bis Ende des Jahres oder eher? - Neue Sanktionen
Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte am heutigen Montag, es werden in der EU verschiedene Möglichkeiten eines Embargos für russisches Öl diskutiert. Einige Länder seien jedoch noch nicht bereit, einen solchen Schritt zu gehen. Zwei Diplomaten der Europäischen Union sagten zuvor gegenüber Reuters, dass die EU ein Verbot von russischem Öl bis Ende des Jahres für möglich halte.
Deutschland wolle keine wirtschaftliche Katastrophe auslösen, sagte Habeck dazu. Der Bericht drückte die Ölpreise heute etwas nach unten, nachdem es vorige Woche noch so aussah, als wäre Deutschland bei einem Ölverbot sofort mit dabei.
Die Europäische Union bereitet indessen ein sechstes Paket von Sanktionen gegen Russland vor. Es wird erwartet, dass es darin auch um russisches Öl geht, sowie um russische und belarussische Banken und Sanktionen gegen russische Oligarchen und Unternehmen.
Auch die europäischen EU-Energieminister sind am Montag in der belgischen Hauptstadt zusammenkommen, um über das Thema zu diskutieren. Die EU-Diplomaten sagten, einige EU-Länder könnten ihre Ölnutzung vor Ende 2022 beenden, andere, insbesondere südlichere Mitglieder, seien jedoch besorgt über die Auswirkungen auf die Preise.
Rekordpreise für Diesel und Benzin in den USA
Aus den USA wurde berichtete, dass die Preise für Normalbenzin aktuell bei 4,19 USD pro Gallone ligen, fast sechs Cent pro Gallone höher als vor einer Woche. Vor einem Jahr kostete Normal-Benzin 2,90 Dollar pro Gallone. Die Preise für Dieselkraftstoff erreichten mit 5,32 USD pro Gallone ein weiteres Rekordhoch. Diesel kostete vor einem Jahr 3,08 USD pro Gallone.
Die Roh-Ölpreise zeigen auch heute eine gewisse Schwäche, weil die US-Notenbank Fed wegen der gallopierenden Inflation diese Woche die Zinsen aggressiv anheben will, glauben jedenfalls einige Analysten. Die größte Abwärtsgefahr für die Ölpreise und den Energiemarkt ist jedoch die Möglichkeit einer lang anhaltenden globalen Rezession.
Auch die Nachfrage Chinas steht offenbar auf wackligen Beinen. Am Samstag zeigten die von der chinesischen Regierung veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes im April den zweiten Monat in Folge einen Rückgang. Sie fielen auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020.
Dabei gehen Chinas ökonomische Herausforderungen über die jüngsten Lockdowns hinaus. Die Folgen des Krieges in der Ukraine haben nämlich auch im Reich der Mitte die Kosten für Unternehmen weit in die Höhe getrieben und dazu beigetragen, dass die Auslandsnachfrage nach chinesischen Exporten nachlässt.
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