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Kosten für Gas

Gaspreise fallen auf 7 Cent – Vorkriegsstand

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am Montag, 02.01.2023 - 10:30 (Jetzt kommentieren)

Die Gaspreise fallen am Spotmarkt weiter. Zum Jahresbeginn ist Gas so billig, wie zuletzt vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine. Aber nur an den Spotmärkten und den Handelsplätzen für Gasversorger. Nicht für Gaskunden. Dort steigen die Preise im neuen Jahr.

Gaspreise aktuell.

Die Gaspreise fallen Anfang 2023 auf 72 Euro je MWh bzw. 7,2 Cent je kWh. Das ist das Vorkriegsniveau vom Februar 2022. Damit kostet Gas die Versorger am wichtigsten europäischen Handelsplatz TTF etwa 75 % weniger als im August. Damals mussten Rekordpreise für Gas von 35 Cent je kWh gezahlt werden.

Ursachen für den anhaltenden Preisrutsch sind rekordhohe LNG-Importe, überdurchschnittliche Speicherstände und ein sehr geringer Gasverbrauch für die Stromerzeugung. Hinzu kommen sehr mildes Winter-Wetter und eine hohe Stromerzeugung aus Wind und deshalb ein deutlich verringerter Gasbedarf sowie erheblich geringere Exporte nach Frankreich.

Das führt dazu, dass die Gasspeicherstände den achten Tag in Folge steigen. Der Gesamtspeicherstand in Deutschland lag bei 89,07 %. Der Füllstand des Speichers Rehden betrug 90,48 %. Der Gasverbrauch lag in der 51. Kalenderwoche 23,8 % unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre. Er ist gegenüber der Vorwoche um 37,4 % gesunken, sagt die Bundesnetzagentur. Wettervorhersagen deuten auf überdurchschnittliche Temperaturen im Januar hin.

Deutschlands größter Stromerzeuger RWE warnte indessen davor, dass die Gas- und Strompreise im Land trotz staatlicher Gegenmaßnahmen mindestens doppelt so hoch bleiben würden wie vor der Energiekrise. Im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sagte CEO Markus Krebber, dass die in Kraft tretenden Gesetze zur Bekämpfung der steigenden Energiekosten die Verdopplung der Preise aufgrund der Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht verhindern würden.

Schaut man auf die aktuellen Gas- und Strompreise an den Spotmärkten und an den Terminmärkten, sieht die Sache eigentlich völlig anders aus

Gaspreise fallen auf Vorkriegsstand – Gaskunden zahlen viel mehr

Die Erdgaspreise fallen im laufenden Handel im neuen Jahr (02.01.23) weiter und notieren bei 72,5 Euro je MWh (7,25 Cent je kWh). Das sind nochmals 20 Euro weniger als vor einer Woche als die Gaspreise bei 93 Euro je MWh lagen. Gleichzeitig sind das die niedrigsten Gaspreise seit Februar 2022 – also noch vor dem Beginn des Ukrainekriegs. Gegenüber den Gaspreisen von Mitte Dezember (152 Euro) beträgt der Preisrückgang mehr als 50 %.

Für Verbraucher sieht die Lage komplett anders aus: Gasneukunden zahlten Ende Dezember an ihre Versorger im Schnitt 16,4 Cent je KWh und Bestandskunden mussten 13,6 Cent auf den Tisch blättern, sagt das Vergleichsportal Verivox. Das ist zwar deutlich weniger als im November, als die Neukundenpreise sogar bei 21 Cent lagen, jedoch mehr als doppelt so viel wie im vorigen Jahr. Damals mussten die Neukunden 7,3 Cent zahlen und Bestandskunden gerade einmal 4,8 Cent.

Und im Januar 2023 werden die Preise für viele Gaskunden weiter steigen. Das zeigen jedenfalls die Ankündigungen der meisten Versorger. Der Gasmarkt geht jedoch erst einmal in eine völlig andere Richtung und eine Änderung dieser Entwicklung ist nicht zu erkennen.

Die Gaspreisbremse der Bundesregierung gilt ebenfalls ab Januar. Sie deckelt den Gaspreis für Verbraucher für 80 % des Grundbedarfs bei 12 Cent. Verbraucherschützer raten indessen, dass Gaskunden in solchen Regionen, in denen die Grundversorgung noch günstiger ist als die Sondertarife, sich in die Grundversorgung fallen zu lassen.

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