
Der Hauptgrund für die fallenden Heizölpreise ist der drastische Absturz der Rohölpreise und der Gasölpreise an den internationalen Märkten. Gasöl, das wichtigste Vorprodukt für Heizöl und Diesel, hat sich in den letzten 10 Handelstagen um rund 230 USD je Tonne bzw. 23 % Prozent auf weniger als 800 USD je Tonne verbilligt.
So drastisch sind die Heizölpreise zwar nicht gefallen, doch in sechs Bundesländern mussten die Heizölkunden zuletzt weniger als 100 Euro je 100 Liter zahlen. Das gab es zuletzt vor Beginn des Ukrainekriegs. Am Dienstagmorgen beginnen die Preise für Rohöl und Gasöl den Handel zunächst deutlich fester. Auf die Heizölpreise hat das zunächst noch wenig Einfluss.
Am Dienstagmorgen (07.02) kostete Heizöl im Bundesmittel rund 106 Euro je 100 Liter, berichtet der Branchendienst Tecson. Das sind rund 12 Euro je 100 Liter weniger als in der vorigen Woche und der niedrigste Preis seit Februar vorigen Jahres. Andere Heizölportale wie Heizöl24 und esyoil melden Dienstag nur Preise um die 100 Euro je 100 Liter Heizöl.
Ein weiterer Grund für den Preisrückgang bei Heizöl sind die hohen Vorräte bei Rohöl in den USA, die vorige Woche auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 gestiegen sind. Hinzu kommen die anhaltend niedrigen Preise am europäischen Gasmarkt. Diese sorgen für massiven Preisdruck bei allen alternativen Brennstoffen. Die Erdgaspreise am wichtigsten europäischen Handelsplatz TTF liegen weiterhin unter 60 Euro je MWh (unter 6 Cent je kWh) und notieren heute ebenfalls nur bei 5,76 Cent je kWh.
Ohne erkennbaren Einfluss auf die Preise blieb bislang das am 5. Februar in Kraft getretene erweiterte EU-Embargo gegen russische Raffinerieprodukte – wie Diesel, Heizöl und Kerosin. Analysten sind weiterhin uneinig, welche Folgen die Maßnahmen für die Versorgung der EU mittelfristig haben werden.
Viele Händler gehen indessen davon aus, dass der befürchtete Preisschock ausbleibt. Das wird durch die aktuelle Preisentwicklung mehr als bestätigt. Wie beim Rohöl, gibt es indessen eine zweimonatige Übergangsfrist bis zum vollständigen Inkrafttreten der Maßnahmen.
Preise in 6 Bundesländern unter 100 Euro – Kaufrausch ausgelöst

Die Anzahl der Heizöl-Bestellungen hat sich am vergangenen Wochenende im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppelt, berichtet der Branchendienst Heizöl24. In Deutschland sind die Preise dabei in vielen Regionen und in 6 Bundesländern (im Mittel) erstmals seit knapp einem Jahr wieder unter die 100-Euro-Marke gefallen. Auch der Branchendienst Tecson bezeichnet „die Kaufaktivität der Verbraucher aktuell als rege bis lebhaft“.
Die regionalen Preisunterschiede sind zudem weiter deutlich geschrumpft. Zwischen dem teuersten (Mecklenburg-Vorpommern) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) liegen nur noch 8 Euro je 100 Liter Differenz. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das noch einen Preisunterschied von 240 Euro. Am billigsten ist Heizöl aktuell in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie Hessen. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Berlin kostet Heizöl am meisten.
Am Montag (06.02) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil nur noch bei 97,5 Euro je 100 Liter und damit 11 Euro niedriger als vor einer Woche. In Rheinland-Pfalz müssen die Verbraucher heute 98,1 Euro zahlen und damit ebenfalls 11 Euro weniger als vor einer Woche.
Am teuersten war Heizöl zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 105,5 Euro je 100 Liter – das waren jedoch immerhin 14 Euro weniger als vor Wochenfrist. In Niedersachsen lagen die aktuellen Preisforderungen bei 104,4 Euro je 100 Liter und damit 13,5 Euro niedriger eine Woche zuvor.
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