
Am Mittwochmorgen (28.12.) kostete Heizöl im Bundesmittel gut 127,5 Euro je 100 Liter, berichtet der Branchendienst Tecson. Das sind reichlich 2 Euro mehr als am Freitag vor Weihnachten und etwa 10 Euro mehr als Mitte Dezember, als die Heizölpreise ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatten. Die Bestellaktivität der Verbraucher wird von Händlern aktuell als zurückhaltend bezeichnet, nachdem es vor Weihnachten wochenlang einen Bestellboom gegeben hatte.
Die Rohölpreise fielen am Dienstag zunächst von einem 3-Wochen-Hoch zurück und schlossen etwas niedriger, da befürchtet wurde, dass die weiter steil ansteigenden Covid-Infektionen in China den Energiebedarf des Landes kurzfristig reduzieren werden. Auf der anderen Seite hat der Kälteeinbruch in den USA die Raffineriekapazitäten entlang der texanischen Golfküste lahmgelegt. Die Raffinerien können bis zu zwei Wochen brauchen, um den Betrieb wieder aufzunehmen, sobald die Temperaturen wärmer werden, sagen Analysten.
Die Rohölpreise erhielten auch Unterstützung, nachdem der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak am vergangenen Freitag gesagt hatte, dass Russland die Produktion als Reaktion auf Europas teilweises Ölembargo auf russische Ölimporte um 500.000 bis 700.000 bpd drosseln könnte. Russland hat zudem mit Vergeltungsmaßnahmen für das europäische Ölembargo und die Preisobergrenze gedroht.
Europa hatte am 5. Dezember ein Embargo für fast alle seegestützten Ölimporte aus Russland verhängt. Darüber hinaus haben Deutschland und Polen zugesagt, die Pipeline-Ölimporte aus Russland in Höhe von rund 500.000 bpd zum Jahresende einzustellen.
Am Dienstag (27.12) wurde russisches Ural-Rohöl mit knapp 57 USD pro Barrel gehandelt. Rohöl der Sorte Brent wird heute (28.12) im laufenden Handel mit 83,5 USD notiert und damit 0,85 USD billiger als am Dienstag.
Regionale Heizölpreise 2 bis 5 Euro gestiegen

Die Kaufaktivität der Heizölkunden ist weiter sehr verhalten. Dabei haben sich die regionalen Preisunterschiede nochmals deutlich vergrößert, zeigen die Daten aus den Regionen (siehe Grafik). Heute (28.12) liegen zwischen den teuersten (Berlin) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) rund 23 Euro je 100 Liter Differenz. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das immerhin einen Preisunterschied von 690 Euro.
Am billigsten ist Heizöl heute in Nordrhein-Westfalen, Bayern sowie in Rheinland-Pfalz. In Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern kostet Heizöl heute am meisten. Am Mittwochvormittag (28.12) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil bei 117 Euro je 100 Liter und damit 3 Euro höher als vor Weihnachten. In Bayern müssen die Verbraucher aktuell 120,5 Euro zahlen und damit 2,50 Euro mehr als vor den Feiertagen.
Am teuersten war Heizöl heute in Berlin mit 140 Euro – das sind 4 Euro mehr als vor Weihnachten. In Mecklenburg-Vorpommern lagen die Preisforderungen am Mittwochmorgen bei 133 Euro je 100 Liter und damit 3 Euro höhere als vor den Feiertagen. In Niedersachsen werden von Verbrauchern heute 132 Euro je 100 Liter verlangt und damit 4 Euro mehr.
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