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Kosten für Heizöl

Heizölpreise steigen steil an – Kunden kaufen wie wild

Heizölpreise.
am Mittwoch, 14.12.2022 - 16:32 (Jetzt kommentieren)

Die Heizölpreise steigen seit Tagen kräftig. Und die Kunden kaufen wie „wild“ bzw. die Bestellungen sind erheblich höher als in der vorigen Woche. Ursache für den Preissprung ist der kräftige Anstieg der Rohölpreise und der Gasölpreise. Ob das jetzt eine Trendwende ist, die eine Phase steigender Preise einleitet, oder ob die Heizölpreise erneut fallen, hängt von der weiteren Entwicklung an den Ölmärkten und der globalen Wirtschaftslage ab.

heizölpreise.

Am Mittwochmorgen (14.12.) kostete Heizöl im Bundesmittel 123,9 Euro je 100 Liter, berichtet der Branchendienst Tecson. Das sind 4,0 Euro mehr als am Dienstag und 7,0 Euro mehr als vor einer Woche. Das Heizölportal esyoil ermittelte für Mittwochmorgen im Bundesmittel einen Durchschnittspreis von 121,3 Euro je 100 Liter und damit ähnlich hohe Preise.

Aufgrund des aktuellen Preisanstiegs ist das Bestellaufkommen sehr hoch, berichten sämtliche Heizölhändler. Gleichzeitig nimmt die Erwartung der Kunden an erneut sinkende Heizölpreise deutlich ab, stellt esyoil fest. Auch andere Heizöpoprtale berichten, dass das Bestellvolumen derzeit besonders hoch ist.

So berichtete Heizöl24 bereits schon am Montag über 20 Prozent mehr Bestellungen als in der Woche zuvor. Die steigenden Preise haben offensichlich für einen starken Nachfrageschub gesorgt. Zuletzt wurde fast doppelt so viel Heizöl bestellt, wie in den Tagen zuvor, beobachtet Heizöl24.

Ob sich der Preisanstieg fortsetzt, ist jedoch alles andere als sicher, zu viele geopolitische Faktoren wirken auf die Ölpreise und auf die Gasölpreise. So sind die Preise für Brent-Rohöl am Mittwoch auf 80,7 USD pro Barrel  gestiegen und damit innerhalb von zwei Tagen um etwa 6 %. Ein Grund dürfte sicher die Unterbrechung der wichtigen Keystone-Pipeline in Nordamerika sein, die bereits seit einer Woche geschlossen ist und deren Wiederinbetriebnahme noch immer nicht geklärt ist.

Mit den Ölpreisen sind auch die Gasölpreise kräftig gestiegen. Gasöl ist das wichtigste Vorprodukt für Heizöl und Diesel. Am Terminmarkt ging es in nur vier Tagen für den Januartermin um 91 USD bzw. 10 % nach oben – auf 897 USD je Tonne. Das heißt: Das wichtigste Vorprodukt für Heizöl hat sich deutlich verteuert und im laufenden Handel am Mittwoch steigen die Preise weiter.

Regionale Heizölpreise steigen kräftig an - Bestellboom

heizöpreise nach bundesländern.

Händler berichten im Vergleich zur Vorwoche über eine deutliche Zunahme der Bestellungen. Gleichzeitig geht die Erwartung vieler Kunden auf wieder sinkende Preise spürbar zurück. Trotz der aktuellen Preisrallye ist ein erneuter Preisrückgang bei Heizöl angesichts der großen geopolitischen Unsicherheit und der katastrophalen Wirtschaftsprognosen jedoch durchaus möglich.

Bei den Lieferzeiten geben die Händler weiterhin zwischen 5 und 8 Wochen an – mit steigender Tendenz. In allen Regionen und Bundesländern haben sich die Heizölpreise verteuert. Dennoch haben sich die regionalen Preisunterschiede zuletzt nicht weiter vergrößert, zeigen die Daten aus den Regionen (siehe Grafik).

Heute (14.12) liegen zwischen den teuersten (Bremen) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) rund 16 Euro je 100 Liter Differenz. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das einen Preisunterschied von 480 Euro.

Am billigsten ist Heizöl heute in Nordrhein-Westfalen, Bayern sowie in Sachsen und Hessen. In Bremen, Berlin, Niedersachsen, Brandenburg, und Mecklenburg-Vorpommern kostet Heizöl heute am meisten.

Am Mittwochvormittag (14.12) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil bei 115 Euro je 100 Liter und damit rund 6 Euro höher als am Montag. In Bayern müssen die Verbraucher aktuell knapp 117 Euro zahlen und damit ebenfalls 6 Euro mehr als zum Beginn der Woche.

Am teuersten war Heizöl heute in Bremen mit 131 Euro – das sind ebenfalls 6 Euro mehr als am Montag. In Niedersachsen lagen die Preisforderungen am Mittwochmorgen bei 128 Euro je 100 Liter und sind damit 7 Euro höher als zum Wochenstart.

In Mecklenburg-Vorpommern werden von Verbrauchern heute 128,50 Euro je 100 Liter verlangt und damit 7 Euro mehr. Und in Schleswig-Holstein kostet Heizöl heute rund 125 Euro und damit knapp 7 Euro mehr als am Montag.

 

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