
„Am deutschen Düngermarkt herrscht weiter eine ruhige Nachfrage. Die Bereitschaft zu weiteren Teilkäufen seitens der Landwirtschaft ist gering", sagen die Marktexperten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
"Richtung Herbst könnten bei den Stickstoffdüngern die Preise noch etwas nachgeben, wenn die günstigeren weltweiten Harnstoffpreise Wirkung zeigen“, heißt es weiter.
Am Weltmarkt waren die Stickstoffpreise zuletzt weiter gefallen. Grund war vor allem die schwache Nachfrage aus Südamerika, wo jetzt eigentlich am meisten gekauft werden müsste. Doch die schwachen Getreidepreise sprechen dagegen.
„Brasilien hat die Richtung für den Harnstoffmarkt vorgegeben, wobei die Preise letzte Woche weiter nachgaben“, sagen die Analysten von CRU.
Die globalen Preise für Ammoniumnitrat sanken ebenfalls weiter, weil die Käufer in Brasilien nicht bereit waren, zu dem bisherigen Preisniveau Käufe zu tätigen.
Dagegen wurden die Ammoniakpreise für den Monat September am US-Handelsplatz Tampa mit 390 USD/t (CFR) immerhin um 95 USD/t höher als im August festgelegt.
Globale Stickstoffpreise schwach – Südamerika kauft nicht

Auf globaler Ebene sind die saisonalen Käufe auf der Nordhalbkugel schwach berichten Analysten. Hier dürfte es noch ein bis zwei Monate dauern, bis die Nachfrage sich belebet.
Der Harnstoffpreis könnte während dieser Zeit durchaus ohne klare Richtung bleiben, da das brasilianische Importfenster mittlerweile fast zu Ende geht. „Das bedeutet begrenzte Lieferungen nach Südamerika.
Das könnte dazu führen, dass das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei Harnstoff für einige Wochen in Richtung Überangebot tendiert“, berichten Analysten. Schwächere Harnstoffpreise haben sich auch die Ammoniumnitratpreise (AN) nach unten gedrückt.
Wegen der schwachen brasilianischen Nachfrage, haben vor allem die russischen AN-Exporteure Schwierigkeiten, Abnehmer zu finden, und die AN-Preise sinken weiter.
Auch die globalen Preise für Ammoniumsulfat gaben nochmals nach, da der niedrigere Harnstoffpreis die Preise der übrigen Stickstoffdünger mit nach unten ziehen.
Deutsche Preise im September unverändert
Der Düngemittelmarkt entwickelt sich europaweit sehr ruhig und dürfte diesen Trend auch in den kommenden Tagen beibehalten. Die Preisveränderungen sind sehr gering und es handelt sich eher um Preisanpassungen als um strukturelle oder zyklische Rückgänge.
An den deutschen Importhäfen bleiben die Harnstoffpreise nach dem Rückgang der Vorwoche relativ stabil bei knapp 470 Euro je Tonne. Auch die Preisforderungen für Kalkammonsalpeter (KAS) blieben Anfang September relativ unverändert bei knapp 360 Euro je Tonne.
Unverändert zur Vorwoche bei rund 310 Euro je Tonne wurden zum Monatsbeginn auch der Flüssigdünger Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) gehandelt.
Für Kornkali verlangen die Händler aktuell etwa 320 Euro je Tonne. Für den wichtigsten Phosphordünger der deutschen Bauern, Diammoniumphosphat (DAP), müssen an den Importhäfen diese Woche knapp 580 Euro je Tonne gezahlt werden und damit so viel wie in der vorigen Woche.
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