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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise fallen auf neuen Tiefstand – Bauern kaufen wieder Dünger

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am Dienstag, 28.03.2023 - 10:01 (Jetzt kommentieren)

Die Preise für die Stickstoffdünger haben weiter nachgegeben. Allerdings beobachten die meisten Analysten und Händler eine allmähliche Bodenbildung - zumindest am Weltmarkt. Die Preise für Phosphor und Kalidünger geben am Weltmarkt nach, in Deutschland nicht.

Kalkammonsalpeter.

In Deutschland sind die Preise für die wichtigsten Stickstoffdünger weiter gefallen. Rund 10 Euro je Tonnen gingen die Preise für Kalkammonsalpeter, Harnstoff und Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) an den deutschen Spotmärkten im Wochenvergleich nach unten.

Im Schnitt kostet Kalkammonsalpeter (KAS) die deutschen Landwirte diese Woche 360 Euro je Tonne und damit 10 Euro weniger als vor Wochenfrist und etwa 250 Euro weniger als zum Beginn des Jahres. Für Harnstoff werden diese Woche etwas mehr als 480 Euro verlangt und der wichtigste Flüssigdünger, Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL), kostet knapp 380 Euro je Tonne.

Die meisten Analysten und Händler beobachten am Weltmarkt indessen eine gewisse Bodenbildung bei den Preisen, ohne das man sicher ist, dass Preise nicht erneut fallen könnten. So berichten die Analysten von CRU diese Woche, dass die meisten wichtigen Harnstoff-Benchmarks „eine vorübergehende Preisuntergrenze erreicht zu haben, scheinen“ unterstützt durch Preise bei der indischen Ausschreibung vom 3. März und durch saisonale Einkäufe in Europa und den USA. Der globale Handel mit Ammoniak blieb nach Einschätzung der CRU-Experten indessen weiter begrenzt und der Markt rechnet mit einem weiteren starken Rückgang bei der nächsten Preisfestlegung in Tampa (USA).

Auch die globalen Phosphatpreise setzten nach Bobachtung der CRU-Experten ihren Rückgang aufgrund niedrigerer Rohstoffkosten, steigender Lagerbestände und begrenzter Phosphatnachfrage fort. In Deutschland wird an den Spotmärkten derzeit für Diammoniumphosphat (DAP) ein Preis von knapp 720 Euro je Tonne genannt. Das sind zwar 10 Euro weniger als in der Vorwoche, jedoch ähnlich hohe Preise wie Anfang März. Hier scheint noch reichlich Luft nach unten zu sein.

Globale Kalikäufer verhalten sich derzeit sehr zurückhaltend beim Einkauf aufgrund der Erwartung weiterer Preisrückgänge und in Ermangelung eines neuen richtungsweisenden Kontraktpreises für Indien und China. In Deutschland wird an Spotmärkten derzeit ein Kali-Preis von 585 Euro je Tonne genannt. Das sind die gleichen Preise wie zu Beginn des Monats.

Die Rating-Agentur Fitch hat auf der Grundlage von Schätzungen des Analystenhauses CRO seine Preisprognosen für Harnstoff und andere Stickstoffdünger für 2023 jetzt weiter gesenkt. Begründet wurde das unter anderem mit den fallenden Gaspreisen sowie mit Lieferungen aus bisher sanktionierten Nationen, wie Russland, Iran und Venezuela.

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