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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise fallen weltweit – was machen die Bauern?

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am Dienstag, 17.01.2023 - 15:19 (Jetzt kommentieren)

Die Düngerpreise fallen weltweit. In Europa geben die Düngerpreise im Januar ebenfalls deutlich nach. An den deutschen Importhäfen kosten Harnstoff, Kalkammonsalpter und Phosphordünger so viel (wenig) wie zuletzt im November 2021. Die Preise für Kalidünger blieben in Deutschland unverändert – am Weltmarkt ging es jedoch ebenfalls nach unten.

KAS-Preise.

Die Düngemittelpreise beschleunigten ihren Rückgang in dieser Woche mit weiteren Preisrücknahmen im gesamten Stickstoffkomplex. „Das Kaufinteresse an Harnstoff und Ammoniak war dennoch begrenzt und die Preise brachen weiter ein“, sagen die Analysten von CRU in ihrem Wochenüberblick. Ein Grund sind die abstürzenden Erdgaspreise in Europa, die die Produktionskosten für die großen Düngerhersteller nochmals deutlich verringerten.

Gleichzeitig gingen auch die Phosphatpreise in Nordafrika zurück, während die DAP-Preise in Amerika und Europa leicht anstiegen. Berichte, dass Indien über eine Kürzung seiner DAP-Subvention nachdenkt, verzögerten auch andere Preisverhandlungen über Lieferungen im ersten Quartal, berichteten die CRU-Analyten weiter. Die Kalipreise brachen diese Woche in den USA ein, als kanadische Produzenten deutlich günstigere Angebote für den Mittleren Westen abgaben. In Europa blieben die Kalipreise hingegen Mitte Januar nahezu unverändert (hoch).

Der North American Fertilizer Index von Bloombergs Green Markets, fiel in der vorigen Woche auf 673 USD pro Short Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2021. Der Preisrückgang könnte den Landwirten etwas Erleichterung bringen, denn sie sind mit steigenden Kosten für alles konfrontiert, was man zum Anbau von Getreide benötigt, angefangen bei Chemikalien und Kraftstoff bis hin zu Technik und Arbeitskräften.

„Ein Rückgang der Düngerkosten könnte die Landwirte dazu ermutigen, wieder mehr Dünger auszubringen, und die Produktion anzukurbeln und letztendlich dazu beizutragen, die Lebensmittelkosten für Verbraucher zu senken, die ebenfalls von einer historischen Inflation betroffen sind“, sagte Alexis Maxwell, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Der Düngemittelabsatz ist derzeit weltweit rückläufig, da die Landwirte nicht kaufen und der Preis für Erdgas, den Haupteinsatzstoff für die meisten Stickstoffdünger, rapide sinkt, sagte Maxwell.

„Wir erwarten im ersten Halbjahr niedrigere Preise für Düngemittel, aber am US-Markt könnten die regionalen Preise im ersten Quartal erneut steigen, da die Landwirte aus logistischen Gründen um die verfügbaren Mengen kämpfen müssen“, stellte Maxwell fest.

Preisrutsch bei Stickstoffdünger – Kalipreise fallen nicht

Harnstoffpreise.

In Deutschland und Europa fallen die Preise für Stickstoffdünger Mitte Januar deutlich, während die Preise für Kali und Phosphat weitgehend stabil. In der aktuellen Woche (16.01) werden folgende Preise gemeldet: An den deutschen Spotmärkten kostet Kalkammonsalpeter (KAS), der wichtigste Stickstoffdünger der deutschen Landwirte, noch 585 Euro je Tonne. Das sind 30 Euro weniger als Mitte Dezember und rund 100 Euro je Tonne weniger als im November. Gleichzeitig ist das der niedrigste KAS-Preis seit November 2021.

Die deutschen Spotmarkpreise für Harnstoff liegen Mitte Januar bei gut 640 Euro je Tonne und damit 130 Euro niedriger als Anfang Dezember und 190 Euro niedriger als Anfang November. Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) kostet aktuell knapp 590 Euro – und damit knapp 70 Euro weniger als Anfang Dezember.

Für Kornkali müssen deutsche Landwirte aktuell gut 580 Euro je Tonne auf den Tisch blättern. Das sind 10 Euro mehr als Anfang Dezember und auch als im November. Für den wichtigsten Phosphatdünger, Diammoniumphosphat (DAP), werden 790 Euro je Tonne verlangt. Das sind knapp 10 Euro weniger als im Dezember und rund 105 Euro weniger als Anfang November.

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