
In den USA sind die Harnstoffpreise nach Ostern gestiegen und haben weltweit für einen Anstieg der Preise gesorgt. Alle anderen Stickstoffpreise sind aufgrund der schwachen Nachfrage jedoch weiter zurückgegangen – am Weltmarkt und in Europa. Die Verkäufe in den USA waren zuletzt sehr rege, berichten Händler, da die Feldarbeiten am US-Inlandsmarkt nach Ostern in Gang kamen.
Die Harnstoffpreise stiegen an den Importhäfen am US-Golf seit Anfang April um rund 50 USD je Tonne auf 360 USD je Tonne – geben aktuell aber schon wieder leicht um 5 USD nach. Die Kaufaktivität in den USA sorgte jedoch für steigende Harnstoffpreise bei einigen großen Exporteuren. Im Mittleren Osten stiegen die Verkaufspreise um rund 35 USD auf zuletzt 335 USD/t fob, nachdem die Preise zuvor ein 2-Jahres-Tief erreicht hatten.
Analysten und Händler glauben jedoch, dass der Preisanstieg nur von kurzer Dauer sein dürfte. Sobald die US-Frühjahrskäufe vorbei sind, wird die verbleibende Nachfrage aus Europa, Südamerika und Ostasien wahrscheinlich nicht ausreichen, um die jetzt erreichten höheren Preise zu unterstützen, erwarten Analysten.
Auch aus anderen Regionen dürfte die Nachfrage verhalten bleiben. Aktuelle Daten aus Indien, bezüglich der inländischen Verfügbarkeit von Harnstoff, zeigen sehr hohe Lagerbestände. Daher werden die Inder nicht unter großem Druck stehen, ihre nächste Harnstoffausschreibung zu starten.
Düngerpreise in Deutschland fallen – außer bei Harnstoff und Kali

Die Preise für Ammoniumnitrat und andere Stickstoffdünger sind am Weltmarkt zuletzt ebenfalls weiter gefallen. Gründe sind die schwache Nachfrage aus Europa und Asien sowie die rückläufigen Produktionskosten. Die KAS-Nachfrage verbessert sich in Europa leicht, da die Frühjahrsanwendung im Gange ist.
Händler berichten zudem, dass russisches Ammoniumnitrat, das in den meisten Länder Sanktionen unterliegt, vorige Woche um 50 USD/t im Preis gefallen ist, wodurch die russischen FOB-Preise auf weniger als 200 $/t fielen.
In Deutschland sind die Preise für die wichtigsten Stickstoffdünger – mit Ausnahme von Harnstoff – ebenfalls weiter gefallen. Im Schnitt kostet Kalkammonsalpeter (KAS) die deutschen Landwirte diese Woche etwas weniger als 320 Euro je Tonne und damit 15 Euro weniger als vor Wochenfrist und etwa 40 Euro weniger als Anfang April.
Für Harnstoff werden aktuell 465 Euro verlangt – ebenso viel wie in der Vorwoche. Und der wichtigste Flüssigdünger, Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung, kostet diese Woche etwas mehr als 320 Euro je Tonne und damit 20 Euro weniger als in der Vorwoche und 60 Euro weniger als zum Beginn des Monats.
Die Preise für Kalidünger fallen am Weltmarkt mit der sehr günstigen Kontraktvereinbarung Indiens deutlich. In Deutschland ist das aber noch nicht angekommen. Hierzulande kostet Kornkali weiter 585 Euro je Tonne – so viel wie zum Beginn des Jahres.
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