Düngerpreise ignorieren globalen Preisanstieg – Bauern bei der Ernte


Die Preise für Stickstoffdünger steigen am Weltmarkt. Auch in Frankreich wird Dünger teurer. Nicht so in Deutschland – hier bleibt es (noch) sehr ruhig. Allenfalls ganz leichte Preisaufschläge sind zu beobachten. Die Saison ist vorbei. Außerdem könnten die globalen Preise im Juli rasch wieder fallen, wenn Indiens große Ausschreibung die Preise nach drückt.

„Stickstoffdünger wurden zuletzt zu leicht erhöhten Preisen gehandelt. Harnstoff bleibt auf dem bisherigen Preisniveau stabil. Die Nachfrage ist weiterhin ruhig und es werden nur vereinzelt Kontrakte für die neue Düngesaison abgeschlossen“, berichtet die Experten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Auch im Süden und Südwesten ist es derzeit eher ruhig: „Bis auf geplante Stoppelkalkungen ist die Saison am Düngermarkt abgeschlossen. Vereinzelt können Konditionen für den Direktbezug von Düngemitteln im Herbst, aber auch ab Lager zum Bedarfszeitpunkt schon festgemacht werden. Das Interesse daran ist noch gering, im Fokus steht aktuell die Ernte“ berichtet die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.
„Vorkäufe von Düngemitteln werden nach hinten geschoben. Häufig wird auf weiter fallende Preise spekuliert. Gleichzeitig wurden Teilmengen bereits in die Bücher genommen“, heißt es weiter. Dennoch wurde Ammoniumnitrat in Frankreich im Einklang mit Harnstoff zu höheren Preisen gehandelt. Angesichts der unsicheren Gaspreisentwicklung nach dem Sommer bleiben auch die Düngergehersteller bei Vertragsabschlüssen auf diesem Preisniveau nach September sehr vorsichtig.
An den deutschen Importhäfen verlangen die Händler für Kalkammonsalpeter (KAS) diese Woche Spotmarktpreise von rund 284 Euro je Tonne – das sind 4 Euro mehr als vor einer Woche. Für Harnstoff wurden die Preisforderungen an den Spotmärkten nicht verändert – und lagen bei 460 Euro je Tonne.
Preise steigen am Weltmarkt und in Frankreich

Die globalen Harnstoffpreise sind diese Woche indessen weiter gestiegen. Preisführer war hierbei Ägypten, wo die Preise für die Lieferung im August diese Woche auf 377,50 USSD /t stiegen, angetrieben von einigen Händlern, die nach schnellen Lieferungen für Europa suchten, berichten Analysten.
Die Preise im Mittleren Osten wurden durch starke Einkäufe aus Australien und Brasilien gestützt. Der Harsntoffpreis an den dortigen Exporthäfen kletterte diese Woche um 20 USD/t auf 355 USD/t – dies bewirkt auch einen Anstieg des Harnstoffpreise an den US-Exporthäfen (fob Golf) um rund 15 USD/t, auf 327,50 USD/t für den August.
Auch die bevorstehende Harnstoffausschreibung Indiens bleibt eine wichtige Nachfragequelle für Juli, da immerhin 1 Million Tonnen eingekauft werden sollen und die Exporteure aus China und dem Mittleren Osten voraussichtlich im Wettbewerb um die ausgeschriebene Menge stehen werden.
Da die globalen Harnstoffstoffpreise aktuell steigen, ist zu erwarten, dass auch die Preise in Europa zulegen werden. In Frankreich ist das schon der Fall wie Händler berichten. Europäische Dünger-Hersteller sichern das Risiko steigender Gaspreise und weiter steigender Weltmarkreise im Herbst/Winter durch höhere Preisforderungen ab. Auch die Spotmarktpreise sind in Frankreich sind gestiegen. Der Preisanstieg fiel zudem stärker aus als erwartet und lag zwischen 15 und 25 Euro/t.
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