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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise vor der nächsten Rallye? – Gaspreise verteuern Dünger

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Dienstag, 22.08.2023 - 15:44 (Jetzt kommentieren)

Die Düngerpreise bewegen sich in Deutschland diese Woche seitwärts. Doch die steigenden Gaspreise könnten bald für einen ebenso kräftigen Anstieg der Stickstoffpreise sorgen. Auch Phosphordünger hat sich zuletzt verteuert.

kas-preise.

Harnstoff wurde an den wichtigsten internationalen Handelsplätzen zuletzt zu nachgebenden Preisen gehandelt. Der schwächere Euro und kräftig steigende Gaspreise verhindern jedoch einen weiteren Preisrückgang in Europa

An den Exporthäfen im Mittleren Osten wird Harnstoff für den Augusttermin aktuell für knapp 400 USD verladen und der September kostet nur 360 Euro je Tonne. An den ägyptischen Exporthäfen müssen die Importeure für den August 370 USD je Tonne zahlen und für den September 367 USD je Tonne. 

Vorige Woche hatte der mehrfach überzeichnet indische Harnstofftender einen Preisrückgang ausgelöst und die Märkte überrascht. Händler und Analysten waren von einer deutlich knappen Marktversorgung ausgegangen. Dies führte in Kombination mit der Flaute bei lateinamerikanischen und europäischen Anfragen zu deutlich niedrigeren Geboten von Käufern, sagen die Analysten von CRU. 

Die globalen Ammoniak-Preise werden indessen durch einen volatilen Erdgasausblick und mangelnde Spotverfügbarkeit gestützt, sagen Analysten, obwohl dies bisher noch keinen größeren Preisanstieg bei Dünger verursacht hat.

Hohe Gaspreise treiben die Düngerpreise nach oben

Harnstoffpreise.

Aktuell bewegt sich der europäische Benchmarkpreis für Erdgas bei 44 Euro je MWh und damit auf dem höchsten Stand seit April. Im Juli hatten die Gaspreise zeitweise bei 15 Euro je MWh gelegen. Mittelfristig dürfte der kräftige Preisanstieg bei Erdgas nicht ohne Folgen auf die Preise der wichtigsten Stickstoffdünger und auf die Verfügbarkeit von europäischem Dünger sein. 

An den deutschen Importhäfen blieben die Harnstoffpreise nach dem Rückgang der Vorwoche zunächst stabil. Nachdem die Harnstoffpreise Anfang August bis auf 525 Euro je Tonne nach oben schossen, korrigierten Händler ihre Preisforderungen nach dem internationalen Preisrückgang (Indien) vorige Woche wieder auf knapp 510 Euro nach unten. Diese Preise werden auch diese Woche verlangt. 

Dagegen waren die KAS-Preise Anfang August mit den Gaspreisen gestiegen und kletterten von rund 330 Euro je Tonne auf 360 Euro je Tonne in der vorigen Woche. Diese Preise werden an den deutschen Importhäfen auch diese Woche verlangt. Unverändert zur Vorwoche bei reichlich 310 Euro je Tonne wird diese Woche auch der Flüssigdünger AHL gehandelt. Anfang August lagen die Preise noch 10 Euro niedriger. 

Auch die bereits im Juni abgestürzten Kalipreise sind zuletzt leicht gestiegen. Hier verlangen die Händler aktuell etwa 330 Euro je Tonne. Für den wichtigsten Phosphordünger der deutschen Bauern (DAP), müssen an den Importhäfen diese Woche mehr als 620 Euro je Tonne gezahlt werden, nachdem die Preise Ende Juli noch bei 560 Euro lagen.

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