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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise steigen kräftig – Die Ruhe vor dem Sturm?

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am Dienstag, 25.07.2023 - 15:50 (2 Kommentare)

Die Düngerpreise steigend am Weltmarkt kräftig. In Deutschland verteuern sich Stickstoffdünger ebenfalls – aber langsam. Dagegen müssen die Bauern in Frankreich bereits deutlich mehr Geld ausgeben. Analysten erwarten, dass der Preisanstieg bis August weitergeht. Der günstigste Kaufzeitpunkt könnte also längst verpasst sein.

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Steigende Weltmarkpreise sorgen auch in Deutschland und Frankreich bei fast allen Stickstoffdüngern für zum Teil kräftige Preisaufschläge. In Frankreich verteuern sich Stickstoffdünger diese Woche um 35 bis 60 Euro je Tonne (siehe unten). Auch der aktuelle Anstieg der Gaspreise auf aktuell 30 Euro je MWH treibt die Preise mit an. 

„Die Nachfrage auf Vorkaufskontrakte hat zugenommen. Teilmengen für das Frühjahr werden jetzt abgesichert“, bestätigen die Marktbeobachter der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die globalen Harnstoffpreise ziehen die Woche jedenfalls weiter kräftig an. Düngerhändler und Analysten gehen davon aus, dass der Preisanstieg sich bis in den August fortsetzen wird. 

Das heißt auch: Wir haben die niedrigsten Preise des Jahres wahrscheinlich gesehen. Alle Händler und Landwirte, die im Juni nicht gekauft haben, werden wohl deutlich mehr Geld für ihren Dünger ausgeben müssen. 

An den deutschen Importhäfen verlangen die Händler für Kalkammonsalpeter (KAS) diese Woche Spotmarktpreise von etwas mehr als 300 Euro je Tonne – das sind gut 20 Euro mehr als zum Beginn des Monats. Für Harnstoff waren die Preisforderungen an den deutschen Spotmärkten zunächst noch stabil bei etwa 460 Euro je Tonne, während die Preise am Weltmarkt und in Frankreich bereits steil ansteigen. 

Für den Flüssigdünger AHL werden in Deutschland aktuell reichlich 280 Euro verlangt und damit ebenfalls etwas mehr als vor einer Woche.

Harnstoff und Ammoniumnitrat deutlich teurer

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Im Fokus der Marktbeobachter und der weiteren Preisentwicklung bei Stickstoffdünger steht die indische Harnstoffausschreibung. Diese verzögert sich offenbar aufgrund des rasanten Preisanstiegs in den letzten Wochen. Analysten und Händler erwarten, dass die Chinesen der Hauptlieferant der Ausschreibung sein werden und dafür bereits Lagerbestände reserviert haben. 

An den wichtigsten globalen Handelsplätzen steigen die Harnstoffpreise diese Woche weiter. Vom US-Golf wurden für den August fob-Preise von 363 USD je Tonne gemeldet. Das sind fast 30 USD als vor einer Woche und rund 55 USD mehr als zum Beginn des Monats. An den Häfen in Ägypten werden aktuell Exportpreise von 415 USD je Tonne verlangt, nachdem Harnstoff dort Ende Juni noch weniger als 300 USD/t gekostet hat. 

Aus Frankreich werden diese Woche Preise für Ammoniumnitrat 27 % von 315 Euro je Tonne gemeldet, das sind 37 Euro mehr als in der vorigen Woche. Ammoniumnitrat 33,5 % kostet die französischen Bauern bereits 383,50 Euro je Tonne – das sind 58 Euro mehr als vor einer Woche, berichtet das agrarportal terre-net. Auch Harnstoff kostet in Frankreich 36,5 Euro je Tonne mehr als in der Woche zuvor.

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