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Düngermarkt und Düngerpreise

Düngerpreise steigen am Weltmarkt - Bauern haben aber andere Sorgen

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Dienstag, 04.07.2023 - 17:29 (1 Kommentar)

Die Düngerpreise sind am Weltmarkt gestiegen. Auch in Frankreich wurde Dünger teurer. In Deutschland aber nicht. Hier blieb alles ruhig. Die Gründe: Der kurzfristige Bedarf ist meist gedeckt und die Ernte steht vor der Tür.

kas-preise.

Zur Überraschung des Marktes stiegen die Harnstoffpreise an wichtigen Handelsplätzen zuletzt deutlich an. Auf die Preise in Deutschland hatte dies jedoch bisher keinen Einfluss, denn hierzulande sind die Verkäufe für den Sommer bereits abgewickelt und die Ernte hat begonnen. Doch an den Spotmärkten in Übersee, im Mittleren Osten und auch in Frankreich steigen die Verkaufspreise sowohl für Harnstoff als auch für Ammoniumnitrat und andere Stickstoffdünger.

Vom französischen Harnstoffmarkt meldeten Händler zuletzt jedenfalls einen Anstieg von 20 Euro je Tonne, nachdem es in der Woche zuvor um 30 Euro je Tonne nach oben ging. Auch in den USA und im Mittleren Osten hat sich Harnstoff zuletzt um knapp 50 USD je Tonne verteuert. In Deutschland blieb es jedoch ruhig.

Einen so deutlichen Anstieg hat der Markt nicht erwartet, heißt es, und Analysten vermuten, dass das einerseits mit der (kurzfristig) anziehenden Nachfrage am Weltmarkt zu tun hat, und anderseits damit, dass viele Hersteller ihre Mengen für den Sommer bereits verkauft hatten und die Läger leer waren.

Keine Trendwende, sagen Analysten

harnstoffpreise in deutschland.

Einige Analysten bezweifeln zudem, dass die jüngsten Verkäufe auch nur annähernd hoch genug waren, um auf einem weiterhin überversorgten Markt eine Trendwende bei der Preisentwicklung auszurufen.

Ein Faktor, der die Preise ebenfalls gestützt hat, war das Gerücht über die nächste indische Harnstoffausschreibung, die bei etwa eine Millionen Tonnen für Mitte Juli erwartet wird.

Auf der anderen Seite wurde in den USA der Vertragspreis für Ammoniak in Tampa um 55 USD je Tonne auf 285 USD je Tonne gesenkt. Das ist eine stärkere Preissenkung als zuvor erwartet wurde, und ein Hinweis auf die üblicherweise schwache Nachfrage im Sommer auf der nördlichen Hemisphäre, sagen Händler.

Preise in Deutschland stabil bis schwächer

An den deutschen Importhäfen verlangen die Händler für Kalkammonsalpeter (KAS) diese Woche noch rund 280 Euro je Tonne – das sind die gleichen Preise wie vor einer Woche.

Für Harnstoff wurden die Preisforderungen an den Spotmärkten ebenfalls nicht verändert – und lagen bei 460 Euro je Tonne. Für den Flüssigdünger AHL werden rund 275 Euro verlangt un d damit sogar 20 Euro weniger als vor einer Woche.

Deutlich gefallen sind nach dem neuen China-Importvertrag von nur 307 USD/t CFR zuletzt die Kalipreise. An den deutschen Importhäfen verlangen die Händler derzeit für Kornkali noch rund 320 Euro je Tonne – das sind 235 Euro weniger als noch im Mai!!

Für den wichtigsten Phosphordünger (DAP) bewegen sich die Spotmarkpreis aktuell bei knapp 700 Euro je Tonne – und damit 20 Euro niedriger als vorige Woche.

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