Am Weltmarkt sind die Harnstoffpreise im März hingegen gestiegen, während die Ammoniumpreise zurückgegangen sind. Für April sind die derzeitigen Preisforderung entweder unverändert oder etwas niedriger.
Ab Mai und vor allem ab der Jahresmitte gehen die globalen Harnstoffpreise deutlich zurück. Ein Grund für die relativ stabilen Importpreise in Europa ist der feste Euro.
Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Bestände und auch der witterungsbedingt späte Beginn der Feldarbeiten im Frühjahr.
Indien-Tender sorgt für höhere Preise
Am Weltmarkt sind die Harnstoffpreise im März gestiegen. Ursache für die höheren Preise war ein Einkaufstender Indiens.
Dort lagen die Verkaufspreise (einschließlich Fracht) zwischen 272 und 277 USD/t (220 bis 224 Euro). Das waren 12 bis 13 USD je t mehr als beim vorigen Tender. Gekauft haben die Inder insgesamt 600.000 t, davon allein 417.000 t im Iran.
Händler berichten jedoch, dass die Nachfrage aus Brasilien sich zuletzt deutlich abgeschwächt hat. Deshalb lagen die Einkaufpreise (fob) der Südamerikaner im Mittleren Osten relativ unverändert bei 260 USD (210,5 Euro).
In Nordafrika mussten die Importeure im März hingegen zwischen 270 und 275 USD ausgeben und damit 10 USD mehr als im Vormonat.
Aus China finden wegen der engen Versorgung am dortigen Binnenmarkt derzeit keine Exporte statt.
Die am Weltmarkt bis Ende 2017 kräftig gestiegenen Ammoniumpreise sind zuletzt wieder um 20 USD zurückgegangen.
Deutsche Harnstoffpreise kaum verändert
Mitte März lagen die Preisforderungen für Harnstoff an den deutschen Importhäfen bei 254 Euro/t. Damit haben sich die Preise im März fast nicht verändert. Mitte Februar kostete Harnstoff 255 Euro und damit 1 Euro/t mehr.
Mitte Januar wurden für granulierte Ware noch 263 EUR/t gefordert. Außerdem sind die deutschen Harnstoffpreise im März auch deutlich niedriger als vor Jahresfrist. Vor 12 Monaten wurden für Harnstoff am deutschen Spotmarkt immerhin 298 Euro/t gefordert und damit 44 EUR mehr als jetzt.
Vor dem Hintergrund des festen Euros und der seitwärts bzw. leicht nach unten gerichteten Preiserwartung am Weltmarkt, dürften die deutschen Harnstoffpreise sich zunächst einmal seitwärts bewegen. Im weiteren Jahresverlauf sieht es derzeit nach schwächeren Preisen aus.
Schwächere Kurse bei KAS, AHL unverändert
Die Spotmarktpreise für Kalkammonsalpter (KAS) lagen an den deutschen Importhäfen Mitte März bei 208 Euro/t. Das sind 5 Euro niedrige Preise als vor vier Wochen.
Mitte Februar wurde die KAS an den deutschen Importhäfen noch für 214 Euro/t verladen. Die Weltmarkpreise für Ammonium sind seit Ende Januar wieder zurückgegangen und beeinflussen damit auch die Preisbildung bei KAS.
Die Preisforderungen für Ammonium-Harnstoff-Lösung (AHL) lagen an den deutschen Importhäfen Mitte März bei 161 Euro und damit eben so hoch wie vor vier Wochen. Ende Dezember kostete die AHL lediglich 150 Euro und damit 11 Euro weniger jetzt.
Die rückläufigen Ammoniumpreise könnten jedoch demnächst für etwas schwächere AHL-Preise sorgen.
Weltmarktpreise gehen weiter zurück
Am ukrainischen Schwarzmeerhafen Yuzhny lagen die Exportpreise (fob) für granulierten Harnstoff Mitte März bei 240 USD/t und damit 11 USD höher als im Februar mit 229 USD.
Für April und Mai liegen die Angebotspreise am Schwarzen Meer derzeit bei 238 bis 235 USD/t und damit etwas niedriger. Ab Juni werden nur noch Preise von 220 bis 215 USD/t gefordert.
An den Export-/Importhäfen (Golf) der USA lagen die Harnstoffpreise im März bei 248 USD/t und damit etwa so hoch wie vier Wochen zuvor. Für die Verladung von April bis Mai bewegen sich die US-Exportpreise zwischen 242 USD/t und 236 USD und damit wieder niedriger. Ab Juni gehen die Preisforderungen dann noch deutlicher zurück.
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