Kalkdünger: Stoppelkalkung nach Wintergerste – Preise und Vorteile


Grundvoraussetzung für eine gute Ernte ist eine gute Kalkversorgung der Böden. Nach der Getreideernte und der notwendigen Stoppelbearbeitung empfiehlt es sich zu kalken, sagen Dünger- und Pflanzenbauberater.

Nach der Wintergerstenernte kalken viele Landwirte ihre Flächen. Mit der ohnehin notwendigen Stoppelbearbeitung wird der Kalk eingearbeitet. Kalk muss über die ganze Krume eingemischt und nicht mit dem Pflug vergraben werden, sagen die Düngerexperten. Optimal ist ein Einmischen in die oberste Bodenschicht (z. B. durch Grubber).Wird der Kalk eingepflügt, so wird dieser in tiefere Schichten ausgewaschen und ist somit nutzlos.
Nach der Ernte kann der trockene Acker gut mit den Kalkstreuern befahren werden. Aufgrund der guten Befahrbarkeit der Flächen ist die Stoppelkalkung der häufigste Zeitpunkt der Ackerkalkung. Sowohl die Erhaltungskalkung als auch die Gesundungskalkung, die vor allem durch die augebrachten Kalkmengen unterscheiden, sind möglich.
Als Bodendünger wird Kalk zur Regulierung der Bodenreaktion (pH-Wert) eingesetzt. Der pH-Wert des Bodens hat entscheidenden Einfluss auf die Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe.
Zu beachten ist: Je schwerer der Boden, desto wichtiger ist eine ausreichende Kalkversorgung für eine gute Bodenstruktur. Gülle ist wegen des hohen Ammoniak-Anteils ein Kalkzehrer. Starke Gülledüngung kann mit einer hohen Ammoniak- und Kali-Sättigung die Ca-Aufnahme der Pflanzen behindern.
Kalkarten, Auswirkungen, Preise
Die angebotenen Düngekalke unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung (Kalziumform und sonstige Nährstoffe), ihrer Löslichkeit und Wirksamkeit: Grundsätzlich können aber alle drei Naturkalk-Düngetypen (Branntkalk, Mischkalk, kohlensaurer Kalk) bei der Stoppelkalkung eingesetzt werden.
Die Kalkversorgung wirkt sich auf die Wurzelbildung und damit auf die Nährstoff- und Wasseraufnahme stark aus. Mit der Kalkung kann man das Auflaufen und die Jugendentwicklung der Pflanze fördern. Pflanzenbauexperten sagen: eine mangelnde Kalkversorgung macht sehr schnell sichtbar, welche Flächen Probleme mit der Bodenstruktur haben, bzw. wo die Wurzelbildung nicht gut verlaufen ist. Diese sind in den letzten Dürrejahren sehr schnell durch Stresssymptome und Trockenschäden aufgefallen.
Gut mit Kalk versorgte Böden haben eine deutlich bessere Struktur, können besser Wasser speichern und dadurch in Trockenzeiten die Pflanzen besser und länger mit Wasser versorgen. Gut versorgte Flächen haben in trockenen Jahr zudem deutlich später auf die Trockenheit reagiert. Auch die Standfestigkeit wird durch den pH-Wert positiv beeinflusst.
Die Preise für Kalkdünger schwanken nicht so stark wie die Preise anderer Mineraldünger. Aktuell kostet Kohlensaurer Kalk (80% + 5%) ab Handels-Lager im Bundesmittel etwa 41 Euro je Tonne – vor einem Jahr waren es 42 Euro. Für Konverterkalk, feucht, (38% + 5%) werden derzeit 44 Euro je Tonne verlangt – vor einem Jahr waren es 39 Euro je Tonne.
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