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Futterversorgung

Heu und Stroh: Preise könnten bald kippen

heuballen in Folie
am Donnerstag, 18.04.2019 - 15:41

Im April sind die Preise für Heu und Stroh im Bundesmittel noch einmal gestiegen.

Verteuert haben sich Heu und Stroh im April in Niedersachsen. In Mitteldeutschland und Bayern sind die gemeldeten Heu- und Strohpreise bereits gefallen. Offenbar hat ein erster Grasschnitt für etwas Entspannung am Raufuttermarkt gesorgt. Die sehr milde Witterung und der frühe Vegitationsbeginn hatten vielerorts zu einem sehr frühen Grasaufwuchs geführt.

Mittlerweile nehmen bei vielen Landwirten jedoch die Befürchtungen vor einer neuen Trockenheit zu. Die nächsten Wochen wird es warm und es gibt kaum Regen. Vor allem im Osten und Norden ist das Niederschlagsdefizit aus dem Dürrejahr 2018 noch nicht aufgefüllt.

Mittlerweile lässt der für den weiteren Grasaufwuchs dringend benötigte Regen schon wieder auf sich warten. In Brandenburg wurde vor Ostern in vielen Regionen die zweithöchste (4) oder sogar die höchste Waldbrandwarnstufe (5) ausgerufen.

Heupreise dürften Preisspitze erreicht haben

Heupreise

Das Bundesmittel der von den Landwirtschaftskammern erfassten Heupreise lag Mitte April bei rund 186 Euro je t für den Großballen. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Preisanstieg von 6 Euro je t. Die Vorjahrespreise werden um 54 Prozent übertroffen. Außerdem kostete Heu im April 38 Prozent mehr als zur letzten Preisspitze vor drei Jahren.

Zwischen den Bundesländern haben die Preisunterschiede im April deutlich zugenommen. Dabei sind die Preise in den beiden niedersächsischen Kammergebieten nochmals gestiegen. In den meisten anderen Regionen waren die Kurse für die frei gehandelte Ware jedoch stabil. In Sachsen und Thüringen gab es hingegen deutliche Korrekturen nach unten. Auch in Bayern haben die Heupreise im April nachgegeben. 

Regionale Heupreise mit sehr großer Preisspanne

heupreise bundesländer

Am teuersten ist Heu weiterhin im Südwesten und im äußersten Norden Deutschlands. An der Spitze der Preisskala lagen Mitte April die Preismeldungen aus Rheinland-Pfalz mit unverändert 235 Euro je t Heu. Die Preismeldungen aus Hessen bewegten sich für den Großballen Heu unverändert bei 228 Euro je t. Auf einem ähnlichen Niveau notierten die Heupreise mit 220 Euro/t in Schleswig-Holstein.

Heupreise von etwa 207 Euro meldete man im April aus Brandenburg. Damit hat Brandenburg weiterhin die höchsten Heupreise aller ostdeutschen Länder. Aus Niedersachen wurden 192 bis 195 Euro gemeldet. Noch etwas weniger, nämlich 170 bis 175 Euro je t, müssen die Landwirte im Kammergebiet Nordrhein, in Westfalen und Bayern für den Großballen Heu zahlen.

Etwa 120 Euro kostet das Heu die Landwirte in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Am unteren Ende der Preisskala lagen die Meldungen aus Mecklenburg-Vorpommern mit 116 Euro je t.

Strohpreise erreichen im Bundesmittel neuen Spitzenwert

Strohpreise

Die Strohpreise sind im April im Bundesmittel noch einmal leicht gestiegen. Mittlerweile driften die regionalen Preise jedoch sehr weit auseinander.

Das Bundesmittel der von den Landwirtschaftskammern ermittelten Strohpreise lag Mitte April bei gut 117 Euro je t für Großballen. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Preisanstieg von 4 Euro je t. Zugleich ist dies ein neuer Preisrekord.

Die Vorjahrespreise werden um knapp ein Fünftel übertroffen. Gleichzeitig sind die aktuellen Strohpreise 20 Prozent höher als zur letzten Preisspitze im Frühjahr 2018.

Strohpreise jetzt zwischen 60 und 150 Euro

strohpreise länder

Am teuersten ist Stroh weiterhin im Norden Deutschlands. Dahinter kommen dann die Preismeldungen aus dem Nordwesten und aus Hessen. Im April kostete der Großballen Stroh in Schleswig-Holstein 150 Euro je t. Etwas niedriger waren die Preise mit 135 Euro je t in Niedersachsen sowie mit 130 Euro je t in Hessen.

In Bayern mussten die Landwirte für den Großballen Stroh nur noch 105 Euro je t zahlen. Das sind 15 Euro weniger als im Vormonat. Die Strohpreise in Mecklenburg-Vorpommern lagen bei 112 Euro/t. Damit hat Mecklenburg die höchsten Strohpreise aller ostdeutschen Länder.

In Rheinland-Pfalz kostet Stroh 95 Euro und aus Brandenburg werden 97 Euro gemeldet. In Thüringen mussten die Käufer für den Großballen Stroh nur noch 60 Euro je t zahlen. Auch die Abnehmer in Sachsen-Anhalt und Sachsen mussten nach den offiziellen Meldungen nur noch 60 Euro ausgeben.