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Futterpreise

Heu und Stroh: Preise auf Rekordjagd

Heuballen in einer Reihe
am Dienstag, 18.09.2018 - 15:00

Die Preise für Heu und auch für Stroh sind in Deutschland im September weiter gestiegen. Vor allem Heu hat sich kräftig verteuert.

Deutz mit Anhänger voll Heu

Hintergrund ist die sehr angespannte Versorgung bei Grundfutter, in Folge der extremen und vielerorts weiter anhaltenden Dürre. Heu und auch Stroh sind deshalb in diesem Jahr sehr knapp und teuer.

In vielen Regionen versuchen Landwirte ihre Futterlücken durch den Zukauf von Heu, Grassilage, Stroh und Silomais zu stopfen. Das gelingt jedoch nur sehr eingeschränkt, denn das verfügbare Angebot ist sehr klein und lange Transportwege erhöhen die Kosten.

Die vielerorts in der zweiten Augusthälfte und im September anhaltende Trockenheit hat den Grasaufwuchs weiter erheblich beeinträchtigt bzw. unmöglich gemacht. Damit haben sich auch die Produktion und das Angebot von Heu und Grassilage nicht verbessert.

Die Hoffnungen vieler Landwirte auf einen noch möglichen Gras-Schnitt haben sich bis Mitte September in vielen Regionen wohl in Luft aufgelöst. Wegen des sehr knappen Angebots und der für die Tierfütterung weitaus größeren Bedeutung, war der Preissprung bei Heu deshalb im September erheblich größer als bei Stroh.

Heupreise machen weiteren Sprung

Heupreise

Das Bundesmittel der von den Landwirtschaftskammern erfassten Heupreise lag Mitte September bei rund 147 Euro je t für Großballen. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein weiterer Preisanstieg von 15 Euro je t.

Die Vorjahrespreise werden damit um fast 40 Prozent übertroffen. Außerdem kostete das Heu im September dieses Jahres fast 10 Prozent mehr als zur letzten Preisspitze im Mai vor zwei Jahren.

Regional gibt es jedoch je nach Witterungsverlauf und Tierbestandsdichte große Preisunterschiede. Am teuersten ist das Heu weiterhin im Nordwesten Deutschlands. Aber auch im Osten und Südwesten haben die Heupreise kräftig angezogen.

So lagen die Preismeldungen in Niedersachsen Mitte September bei 170 Euro je t Heu. Ähnlich hohe Preise wurden nur noch aus Thüringen gemeldet. Dicht dahinter, bei etwa 160 Euro/t, bewegen sich die Heupreise in Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

Am unteren Ende der Skala lagen die Heupreise in Westfalen und in einigen ostdeutschen Ländern, wie etwa Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Allerdings ist das Futter vor allem im Osten sehr knapp und die Preise sind dort stärker gestiegen als im Bundesmittel.

Die Preismeldungen aus Bayern lagen Mitte September bei 145 Euro je t und damit immerhin ein Drittel höher als im August.

Strohpreise im September für Ihre Region

Strohpreise steigen nur noch moderat

Strohpreise

Nicht mehr so kräftig gestiegen wie im Vormonat sind die Preise für Stroh. In einigen Bundesländern, wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein, gingen die Strohpreise sogar zurück oder veränderten sich nicht.

Das Bundesmittel der von den Landwirtschaftskammern erfassten Strohpreise lag Mitte September bei 101 Euro je t für Großballen. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Preisanstieg von 3 Euro je t. Die Vorjahrespreise werden jedoch fast um 40 Prozent übertroffen.

Außerdem sind die aktuellen Strohpreise auch höher als zur letzten Preisspitze im Frühjahr dieses Jahres. Wie bei Heu gibt es gibt es jedoch je nach Witterungsverlauf und Getreideernte relativ große regionale Preisunterschiede. 

Mit Abstand am teuersten ist Stroh weiterhin im Norden Deutschlands. Dahinter liegen die Preismeldungen aus dem Nordwesten. So kostete Stroh in Schleswig-Holstein Mitte September 142 Euro je t. Etwas niedriger waren die Strohpreise mit 123 bis 129 Euro je t in Niedersachsen und mit ebenfalls 123 Euro/t in Hessen.

Am unteren Ende der Preisskala lagen die Meldungen aus Westfalen und aus Ostdeutschland mit rund 80 Euro/t. Die Strohpreise in Bayern lagen Mitte September bei 100 Euro je t. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von etwa 10 Euro.

September: Heupreise nach Regionen im Überblick