
Nachdem die Heupreise seit dem vorigen Frühjahr ununterbrochen gefallen sind – um fast 20 Prozent oder 23 Euro je Tonne – geht es März zum ersten Mal wieder nach oben. Und das recht kräftig, nämlich um rund 4 Euro auf 116,40 Euro je Tonne – für den Großballen. Damit müssen Landwirte und Pferdehalter im Einkauf aber immer noch 15 Prozent weniger ausgeben als im März 2021.
Dennoch sind die Heupreise mit dem aktuellen Preisanstieg wieder etwa so hoch wie im Herbst vor einem Jahr. Hintergrund des bis zum Jahreswechsel anhaltenden kräftigen Rückgangs der Heupreise dürfte die in vielen Regionen deutlich größere Heuernte gewesen sein. Das Statische Bundesamt (Destatis) hat die Gesamternte von Heu (in Trockenmasse) für 2021 auf 6,94 Millionen Tonnen geschätzt und damit rund 16 % oder knapp 1 Millionen Tonnen größer als im Jahr zuvor.
Hinzu kam dann noch eine größere Silageproduktion und eine Riesen-Silomaisernte. Das hat die Tierhalter zumindest etwas von den explodierenden Futterpreisen entlastet. Und auch für Pferdehalter bedeutete die große Heuernte eine spürbare Entlastung für den Geldbeutel. Doch jetzt wird das Heu allmählich wieder knapp – sagen zumindest die Preise, die im März sehr kräftig anziehen.
Und wie gut der erste Schnitt und die neue Heuernte ausfällt ist noch ungewiss - denn in vielen Regionen Ostdeutschlands war es zuletzt extrem trocken. Das zeigen auch die regionalen Preisunterschiede im März an.
Anders als die Heupreise sind die Strohpreise bereits seit dem Jahreswechsel kräftig gestiegen. Sie bewegen sich mit knapp 97 Euro je Tonne für den Großballen sehr deutlich über den Vorjahreswerten von 92 Euro. Insgesamt sind das im März die höchsten Strohpreise seit dem Sommer vorigen Jahres (vor der Ernte).
Heupreise steigen auf den Stand vom Herbst 2021

Im Bundesmittel sind die Heupreise im März um 4 Euro auf reichlich 116 Euro je Tonne für den Großballen gestiegen. Im Vergleich zum vorigen Jahr kostet der Großballen damit aber immer noch 20 Euro je Tonne oder 15 Prozent weniger. Dabei ging es mit den Preisen vor allem in einigen ostdeutschen Bundesländern nach oben. In Brandenburg und Sachsen stiegen die Heupreise um jeweils 13 Euro je Tonne.
Höhere Preise verzeichnete man aber auch in Schleswig-Holstein. Preisrückgänge von 3 Euro meldete man aus Bayern und in Mecklenburg-Vorpommern lag der Abschlag bei einem Euro. In den übrigen Ländern veränderten sich die Heupreise im März kaum.
Und nun die wichtigste Frage: Wieviel mussten die Bauern und Pferdehalter in den Bundesländern im März für den Großballen Heu zahlen? Nach den Daten der Landwirtschaftskammern ergibt sich folgendes Ranking: Die höchsten Heupreise meldete man im März aus drei Ländern: Aus Schleswig-Holstein mit 133 Euro je Tonne. Schon deutlich weniger müssen die Einkäufer in Brandenburg und Hessen mit jeweils 123 Euro zahlen.
Dahinter folgen im Preisranking das Bundesland Rheinland Pfalz und das Kammergebiet Niedersachsen Ost sowie Sachsen mit jeweils 118 Euro für den Großballen. Im Kammergebiet Nordrhein und in Westfalen mussten die Einkäufer (wie im Vormonat) 115 Euro je Tonne ausgeben. Im Kammergebiet Niedersachsen West kostete das Heu im März im Schnitt 113 Euro.
Noch niedrigere Preise meldet man aus Bayern: Hier müssen Bauern und Pferdehalter für den Großballen 102 Euro zahlen – 3 Euro weniger als im Februar. Der Preis in Thüringen lag unverändert bei 95 Euro je Tonne. Mit Abstand die niedrigsten Heupreise meldet man aus Sachsen-Anhalt – mit gerade einmal 80 Euro je Tonne.
Strohpreise steigen den 4 Monat in Folge

Die Preise für Stroh sind im Bundesmittel im März weiter gestiegen. In einigen Bundesländern war der Preisanstieg sogar zweistellig. Im März mussten die Einkäufer im Bundesmittel 97 Euro je Tonne und Großballen zahlen. Das sind 4 Euro mehr als im Vormonat. Deutlich nach oben ging es mit den Strohpreisen im März in Niedersachsen Ost: nämlich um 13 Euro je Tonne. Ä
hnlich kräftig angezogen haben die Strohpreise in einigen ostdeutschen Ländern. Vergleicht man die Länder untereinander – dann ergeben sich wie bei Heu weiterhin erhebliche Preisunterschiede: Die mit Abstand höchsten Strohpreise wurden im März aus Schleswig-Holstein gemeldet – nämlich 140 Euro je Tonne. Dahinter rangieren im Preisranking diesen Monat Niedersachsen Ost mit 110 Euro und Thüringen mit 105 Euro.
In Bandenburg lagen die Strohpreise im Schnitt bei 100 Euro je Tonne und damit 13 Euro höher als im Vormonat. In Bayern mussten die Einkäufer im März 92 Euro ausgeben. Aus Mecklenburg-Vorpommern wurden 88 Euro je Tonne gemeldet. Im Kammergebiet Nordrhein müssen die Einkäufer derzeit 85 Euro zahlen – und in Westfalen kostete der Großballen Stroh ebenfalls 85 Euro je Tonne.
Mit Abstand am billigsten ist das Stroh weiterhin in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dort kostet der Großballen nur 60 Euro je Tonne.
Erzeugerpreise für Futtermittel auf agrarheute

Aktuelle Futtermittelpreise: Heupreis und Strohpreis, Stroh in Großballen und Preise für Rapsschrot und Sojaschrot. Regionale Preise von Einzelfuttermitteln nach Bundesländern.
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