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Heupreise und Strohpreise

Heupreise steigen sehr kräftig – vor dem ersten Schnitt

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am Samstag, 29.04.2023 - 06:00 (Jetzt kommentieren)

Die Heupreise steigen vor dem ersten Schnitt kräftig. Auf den höchsten Stand seit 2 Jahren. Offenbar verzögert das nasse Wetter vielerorts den ersten Schnitt. Auch Stroh bleibt im April teuer.

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Im April ging es mit den Heupreisen steil nach oben. Grund dürfte der anhaltende Regen und der sehr feuchte Boden in vielen Regionen sein. Am Aufwuchs dürfte es jedenfalls nicht liegen, denn der sieht vielerorts sehr gut aus. Doch allmählich geht vielen Bauern das ohnehin knappe Raufutter aus dem Dürrejahr 2022 allmählich aus. Das sieht man auch an den Strohpreisen. Hier sind die Preise im April sehr auf hohem Niveau stabil.

Fakt ist also, das sehr nasse und kalte Wetter hat in vielen Regionen zueltzt die Preise nach oben getrieben. Der März 2023 war nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der nassteste März seit 2001 und sonnenscheinarm. Und auch der April war sehr feucht und kalt. „Im März hatten wir 110 Millimeter (mm) Niederschlag, seit Januar an bislang in Summe 250 mm. Das ist jetzt fast die Halbjahresmenge, die wir bislang erreicht haben“, sagt auch Karl-Friedrich Meyer, Landwirt im Weserbergland und Vorsitzender des Ausschusses „Pflanze“ beim Landvolk Niedersachsen.

Die Niederschläge haben den Böden gutgetan, doch die kalten Temperaturen – vor allem nachts – machen den Bauern zu schaffen. Die Staunässe auf den Feldern sind für den Pflanzenexperten unverkennbare Merkmale, dass die Böden nun gut durchgefeuchtet und die Wasserspeicher in vielen Regionen wieder aufgefüllt sind. „Unsere Bauern stehen in den Startlöchern und freuen sich, auf die Felder zu kommen“, sagt Meyer.

Doch aktuell heißt es für viele Landwirte in den regenreichen Regionen: warten. „Die Felder müssen erst einmal so weit abtrocknen, dass sie wieder gut befahrbar sind, um Bodenverdichtungen zu vermeiden.“

Heupreise steigen auf 2-Jahreshoch

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Im Bundesmittel sind die Heupreise im April auf rund 138 Euro je Tonne für den Großballen gestiegen. Das sind rund 4 Euro je Tonne mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum vorigen Jahr kostet der Großballen damit sogar 22 Euro je Tonne bzw. 19 Prozent mehr. Die regionalen Preisunterschiede sind dennoch relativ groß. Wieviel mussten Bauern und Pferdehalter in den Bundesländern im April für den Großballen Heu zahlen?

Nach den Daten der Landwirtschaftskammern ergibt sich folgendes Ranking: Die höchsten Heupreise meldete man im April aus vier Ländern: Am teuersten war das Heu im Kammergebiet Niedersachsen Ost mit 155 Euro je Tonne. Im Kammergebiet Niedersachsen West müssen die Heukäufer 153 Euro je Tonne zahlen. Ebenfalls sehr teuer war das Heu in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Dort werden von den Kammern Preise von 155 Euro je Tonne und 153 Euro je Tonne gemeldet.

Dahinter kommt im Preisranking dann das Bundesland Brandenburg mit 147 Euro für den Großballen Heu. In Hessen zahlen die Abnehmer im April durchschnittlich 135 Euro je Tonne. Im Kammergebiet Nordrhein und in Westfalen mussten die Einkäufer (wie im Vormonat) 115 Euro für den Großballen Heu ausgeben. Stabile Heupreise meldet man indessen aus Bayern: Hier mussten Bauern und Pferdehalter für den Großballen 121 Euro je Tonne zahlen.

Die Heupreise in Sachsen lagen im April ähnlich hoch wie Bayern bei 120 Euro je Tonnen. Noch etwas niedriger waren hingegen die Heupreise in Thüringen mit 110 Euro je Tonne. Am günstigsten bekommt das Heu derzeit in Sachsen-Anhalt. Dort müssen die Abnehmer nach den offiziellen Preismeldungen nur 80 Euro je Tonne gezahlt.

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