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Futterversorgung und Futterpreise

Heupreise stürzen auf ein 3-Jahrestief – auch Stroh billiger

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am Donnerstag, 12.08.2021 - 11:54 (Jetzt kommentieren)

Die Heupreise sind im Juli auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen. Trotz reichlich Regen und erheblichen Qualitätsproblemen.

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Die Heupreise sind im Juli auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen. Trotz reichlich Regen und erheblichen Qualitätsproblemen. Offenbar sorgt das Wetter zumindest mengenmäßig in den meisten Regionen und Bundesländern für einen starken Aufwuchs und eine sehr große Ernte. Allerdings ging es im Juli nicht überall mit den Preisen so drastisch nach unten.

Dennoch: Im Mittel aller Bundesländer und Kammergebiete fielen die durchschnittlichen Heupreise im Juli für den Großballen im Vergleich zum Vormonat auf 127 Euro je Tonne. So günstig war Heu für die Einkäufer zuletzt im Juli 2018 – also vor exakt drei Jahren. Im Vergleich zum vorigen Jahr sind die Heupreise rund 8 Euro niedriger.

Bei den Julipreisen sind die Folgen der schweren Überflutungen im Westen Deutschlands und an den Alpen allerdings noch nicht abgebildet. Die Auswirkungen dieser Katastrophe auf die regionale Versorgungslage werden wohl  erst mit den Augustpreisen sichtbar – die wir in Kürze veröffentlichen werden.

Bei Stroh sind die Preise im Juli ebenfalls zurückgegangen – jedoch nur moderat, denn die Getreideernte hatte gerade erst begonnen bzw. stand noch bevor. Auch hier wird man erst mit den Augustpreisen sehen, wie gut die Versorgung im neuen Wirtschaftsjahr ist.  

Heu: regionale Preisunterschiede sind groß

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Im Bundesmittel sind die Heupreise im Juli um weitere 6 Euro, auf 127 Euro je Tonne für den Großballen gefallen. Im Vergleich zum vorigen Jahr kostet der Großballen damit 8 Euro weniger. Dabei ging es mit den Preisen in zwei Bundesländern zweistellig nach unten. 

Ganz besonders drastisch ging es mit den Preisen im Kammergebiet Nordrhein und in Rheinland-Pfalz nach unten. Dabei sind die Folgen der Flut in den Julipreisen jedoch noch nicht abgebildet. Moderate Preisrückgänge meldete man im Juli aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. In den übrigen Ländern veränderten sich die Heupreise im Juli nicht.

Und nun die die entscheidende Frage: Wieviel mussten die Bauern und Pferdehalter in den Bundesländern im Juli für den Großballen Heu ausgeben? Nach den Daten der Landwirtschaftskammern ergibt sich folgendes Ranking: Die höchsten Heupreise meldete man im Juli weiterhin aus dem Kammergebiet Ost-Niedersachsen, mit 168 Euro je Tonne. Nicht viel weniger müssen die Einkäufer im Kammergebiet West-Niedersachsen mit 165 Euro zahlen.

Regelrecht abgestürzt sind die Preise nach Angaben der Kammer in der Region Nordrhein – nämlich um 30 Euro, auf nur noch 115 Euro je Tonne. Aus Rheinland-Pfalz wurde für Juli ein Preisrutsch von 18 Euro gemeldet, auf 148 Euro je Tonne. Etwas niedrigere Preise meldet man auch aus Bayern: Hier müssen für den Großballen 109 Euro ausgegeben werden. Der Abschlag in Mecklenburg-Vorpommern lag bei 1 Euro auf 106 Euro je Tonne.

In Schleswig-Holstein mussten die Einkäufer weiterhin 130 Euro zahlen, ebenso viel wie im Vormonat. In zwei ostdeutschen Ländern sind die Heupreise laut Meldung gegen den Trend kräftig gestiegen – nämlich in Sachsen um 23 Euro auf 103 Euro je Tonne – und in Brandenburg um 24 Euro auf 111 Euro. Dort ging es jedoch im vorigen Monate um den gleichen Betrag nach unten – so dass möglicherweise auch ein Meldefehler dahinter steckt.

Weiterhin sehr günstig ist das Heu in Sachsen-Anhalt und Thüringen – mit jeweils 80 Euro je Tonne. Aus Hessen meldete man den zweiten Monat in Folge keine aktuellen Preise.

Strohpreise geben auch nach – Niveau jedoch noch hoch

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Die Preise für Stroh sind erstmals seit 4 Monaten zurückgegangen.  Allerdings ist das Niveau im Vergleich noch immer sehr hoch. Die Auswirkungen der Getreideernte (und damit die Strohernte) haben sich witterungsbedingt nach hinten verschoben und werden erst im August und September sichtbar.

Im Juli mussten die Einkäufer im Bundesmittel rund 97 Euro je Tonne und Großballen zahlen. Das sind  zwar 3 Euro weniger als im Vormonat jedoch 12 Euro mehr  als vor einem Jahr. Gefallen sind die Strohpreise im Juli in vier Bundesländern. In zwei Regionen ging es allerdings auch nach oben.

Preisrückgänge meldeten: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern – nach oben ging es in Brandenburg und Bayern. Vergleicht man die Länder untereinander – dann ergeben sich wie beim Heu erhebliche Preisunterschiede: Die mit Abstand höchsten Strohpreise wurden im Juli aus Schleswig-Holstein gemeldet – nämlich unverändert 145 Euro je Tonne. Dahinter rangieren im Preisranking Nordrhein und Westfalen mit jeweils 100 Euro.

In Niedersachsen Ost müssen Einkäufer 95 Euro zahlen und in Niedersachsen West 90 Euro. Aus Rheinland-Pfalz wurden 95 Euro je Tonne gemeldet. Deutlich günstiger ist das Stroh weiterhin in Bayern: dort kostet es im Juli 83 Euro je Tonne.

In den ostdeutschen Ländern ist die Spannweite der Strohpreise weiter groß und reicht von 88 Euro je Tonne in Mecklenburg-Vorpommern, bis hin zu 60 Euro je Tonne in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Aus Hessen meldete man den zweiten Monat in Folge keine aktuellen Preise.

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