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Teure Futtermittel: Preise für Rapsschrot geben endlich kräftig nach

Rapsschrot
am Donnerstag, 09.06.2022 - 11:53 (1 Kommentar)

Die Preise für das wichtige Futtermittel Rapsschrot haben – auf hohem Niveau – deutlich nachgegeben.

Noch im April kostete Rapsschrot in Deutschland mehr als 500 Euro/t. Das hat die Futterkosten vor allem für Milchviehhalter extrem in die Höhe steigen lassen. Doch zumindest im Großhandel haben die Preise für Rapsschrot mittlerweile einen deutlichen Sinkflug angetreten. In Hamburg notierte Rapsschrot zur Lieferung im August 2022 im Großhandel gestern (8.6.) nur noch mit 356 Euro/t. Das bedeutete allein seit Anfang Juni einen Rückgang um 28 Euro.

Prompt verfügbares Sojaschrot verbilligte sich im Hamburger Großhandel zwar von 501 Euro/t Ende Mai auf 478 Euro/t am Dienstag dieser Woche. Dennoch ist Rapsschrot derzeit wieder deutlich günstiger als Sojaschrot, während die beiden Eiweißfuttermittel Anfang April erstmals in etwa gleich teuer waren.

Mischfutterhersteller hoffen auf ein Preiswunder

Prompt lieferbares Rapsschrot wird in Deutschland laut Angaben der AMI derzeit für 348 bis 430 Euro/t angeboten.

Die Mischfutterhersteller ordern zurzeit keine Rohstoffe, weil sie nach Einschätzung der Bonner Marktbeobachter auf „das große Preiswunder hoffen“, nämlich einen Absturz der Ölschrot-, Getreide- und letztendlich der Mischfutterpreise.

Weniger Ölschrote zu Mischfutter verarbeitet

Grafik zur Verarbeitung von Ölschroten in Mischfutter

Der Einsatz von Ölschroten im Mischfutter ist in den vergangenen fünf Jahren stetig zurückgegangen. In den ersten neun Monaten des Wirtschaftsjahres 2017/18 waren noch 4,62 Mio. t verwendet worden, im laufenden Wirtschaftsjahr 2021/22 waren es mit 4,11 Mio. t rund 11 Prozent weniger.

Die Verarbeitung von Sojaschrot nahm binnen fünf Jahren um gut 9 Prozent auf etwa 1,78 Mio. t ab. Gleiches gilt für den Einsatz von Rapsschrot, der ebenfalls um gut 9 Prozent auf 1,85 Mio. t reduziert wurde.

Die Anteile der Schrote an der Gesamtverarbeitung verschoben sich nur marginal. Während der Anteil von Sojaschrot in den vergangenen vier Jahren von auf 42 auf 43 Prozent zulegte, nahm der von Rapsschrot von 44 auf 45 Prozent zu.

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